Concerto Stella Matutina AmBach

GÖTZIS “Verzinktes Blech” war das Motto über dem 2. Abo-Konzert des hochberühmten „Concerto Stella Matutina“. Dieses Motto ist nicht alltäglich, und dass die „Stella“ ausschließlich mit ihren Blechbläsern präsent war, kam auch noch nie vor … Herbert Walser-Breuß, Bernhard Lampert, Ulrich Mayr, Jodok Lingg, Lucas Oberer. Gabriel Morre (Trompete); Stefan Konzett, Susanna Defendi, Erwin Wendl (Posaune) und dazu Armin Bereuter (Violone), Stefan Greussing (Pauken), Johannes Hämmerle (Orgel) und Thor-Harald Johnsen, Ulrik-Gaston Larsen (Laute). Last but not least aber zwei Musiker, welche das selten gewordene Blasinstrument des Zink meisterhaft beherrschen und mit lieblich sanften Klängen (ähnlich der Schalmei) das Publikum verwöhnten. Frithjof Smith, der prominente Zinkenist und Professor der Zinkklasse an der Schola Cantorum Basiliensis in der Schweiz, hatte die künstlerische Leitung des Konzerts und moderierte auch über Zink und Zinken. Adrien Mabire, der zweite Gast-Zinkenist, spielte mit Smith zwei wunderbare Zink-Duette mit Echo-Effekten von Mauritio Cazzati (17. Jh.) und Giovanni Battista Riccio (um 1600).

Der Zink

Der Zink hatte seine Blüte im frühen 17. Jahrhundert und zählt zur Klasse der Lippenton-Aerophone (Blechblasintrumente); das Mundstück ist verhältnismäßig sehr klein , schwer zu spielen (Ansatz, Intonation). Abgesehen von der Kunst der beiden Zinkenisten gab es AmBach üppige Klangorgien, die allemal an festlches Barock-Gepränge erinnerten: Monteverdi, Re, Biber, Bertali, Merulo, Schmelzer, Rittler. Und daneben wirkten die inwendigen Klänge von Lauten und der Violone-Stimme im Bassregister, welche als Überleitungen dienten, wohltuend beruhigend.

SCH