Neben Graz – vorerst in den drei aneinandergrenzenden Bezirken Eggenberg, Lend und Innere Stadt mit den Brennpunkten Hauptbahnhof, Keplerstraße und Volksgarten – werden in Schärding, Mödling und Eisenstadt Community-Polizisten im Probebetrieb bis März 2017 bürgernahe, Grätzel-orientierte Polizeiarbeit leisten. Die rund zehn Beamten widmen laut Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter 25 Prozent ihrer Dienstzeit dem Community Policing (CP).
In Graz sei man in der glücklichen Lage, dass man auf bereits vorhanden Strukturen und Datenmaterial aufsetzen könne, sagte Bürgermeister Nagl, wie etwa die Umwandlung des Friedensbüros in eine Stabsstelle für Nachbarschaftshilfe. Die engagierten Mitarbeiter hätten viel geleistet und wertvolle Rückmeldungen gegeben: “Wir haben damit rund 50 Prozent der Konflikte runtergebracht.” Der Bürgermeister äußerte sich auch in Bezug auf Bürgerwehren: “Ich verstehe die Sorgen, aber Privatpersonen sollen sich nicht auf Gefahren einlassen, die sie nicht beherrschen können.” Werner Miedl vom Verein “Sicher Leben” erklärte dazu, die Polizei habe zwar nicht das Sicherheits-, aber das Gewaltmonopol: “Es würde mir Sorge bereiten, wenn aufgebrachte Menschen mit Baseballschlägern durch den Stadtpark marschieren.” Ein Polizist brauche für seine Tätigkeit nicht umsonst “einen smarten Verstand und einen coolen Kopf”.
Es gehe um Absprachen und Vernetzen der beteiligten Personen, Organisationen und der Polizisten und das Weiterentwickeln der vorhandenen Konzepte, sagten Nagl, Miedl und Kemeter unisono. Man habe zum Beispiel ein gutes Konzept für den Volksgarten entwickelt und das gemacht, was nicht ureigenste Polizeiarbeit sei – sich mit allen Betroffenen vernetzt und versucht, die Jugendlichen, die Probleme machten, zu beschäftigen. Die Stadt sei da sehr entgegengekommen. Auch das neue Drogengesetz werden helfen, sagte Miedl.
Das Zentrum am Lendplatz bei der Hauptfeuerwache soll Bürger in allen sicherheitsrelevanten Angelegenheiten beraten. Für Berufstätige soll dies auch in den Abendstunden möglich sein. Darin sind Polizei, Rotes Kreuz, Feuerwehr, Katastrophenschutz, der Opferhilfsverein Weißer Ring, der Landesschulrat (Schulpsychologischer Dienst) und andere Einrichtungen wie Fase 24 vertreten. Letztere soll laut Kemeter das Punzieren von Fahrrädern, Maschinen und anderen Gegenständen übernehmen. Damit können laut dem obersten Stadtpolizisten Gegenstände im Falle eines Wiederauffindens nach einem Diebstahl eindeutig zugeordnet werden.
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