Comeback mit 50: Box-Legende Sekowitsch wieder im Ring!

Am 1. Juni steht der 50-jährige ehemalige Champ dem um 24 Jahre jüngeren Deutschen Steve Klockow in der Lugner City gegenüber. Der Organisator des Events, Thomas Hetlinger, freut sich auf das Comeback und betont: “Das wird kein Showkampf! Edip möchte das, was Rocky im Film ist live präsentieren.” Der Boxkampf steht im Zeichen von “Stoppt Gewalt an Schulen” und “Kinder gegen Drogen”. Sekowitsch ist es ein Anliegen, dass junge Menschen weg von der Straße und wieder hin zum Sport bewegt werden.

Comeback als eigenes Geburtstagsgeschenk
Im Gespräch mit sportal.at verrät Sekowitsch wie es zu seiner Rückkehr kam: “Ich habe immer trainiert und habe mit meinem Manager überlegt, ob ich eine Rückkehr wagen soll. An meinem 50. Geburtstag (Anmerk.: 24.Jänner) fiel dann die Entscheidung.”
Die Rückkehr zum professionellen Training war für den “Stier aus Serbien” zunächst sehr schwierig:”Es war anfangs nicht leicht, aber als ich die Schmerzen spürte, wusste ich, dass ich lebe.” Trainer Josef Kowarik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für den Boxer: “Josef Kowarik ist wie eine Vaterfigur für mich. Er hat im Training sehr hohe Ansprüche, ist streng, aber fair.”

Edip Sekowitsch bereitet sich in der Boxunion Favoriten auf den Kampf vor. In zahlreichen Sparrings schenkt er sich nichts und musste auch harte Treffer einstecken:”Meine Sparringpartner sind alle 23, 24 Jahre alt. Es war sehr hart, aber ich fühle mich sehr gut und bin überzeugt dass ich am 1.Juni gewinnen werde.” Wenn Sekowitsch gewinnt, soll es das aber noch nicht gewesen sein. Sein Wunsch ist es nämlich gegen den um fünf Jahren jüngeren, mehrfachen Weltmeister Graciano Rocchigiani (letzter Kampf 2003) in den Ring zu steigen. Vorerst widmet er sich aber voll seinen Gegner Steve Klockow und freut sich auf das Wiener Publikum: “Das wird ein schönes Gefühl werden. Das Publikum ist mein Leben, ohne mein Publikum wäre ich ein armer Mann.”

Edips Gegner
Der 26-jährige Steve Klockow wurde 1998 Profiboxer, eher er nach persönlichen Enttäuschungen seine Karriere zwischenzeitlich beendete und sich seinem Abitur und seiner Berufsausbildung widmete. Der Boxsport lies den verheirateten Boxer und Vater einer Tochter aber nie los und so entschloss er sich 2006 zu einem Comeback. Er trainiert seitdem im Profi Box Gym Berlin und wird von der Trainerlegende Werner Papke trainiert. Der 1m 78 große Berliner streut im Interview mit sportal.at Sekowitsch Rosen: “Es ist eine Ehre gegen Sekowitsch mit all seinen Titelgewinnen und Siegen zu boxen. Seinen Mut mit dem Alter in den Ring zu steigen, verdient meinen großen Respekt. Wenn er nicht gegen mich kämpfen würde, würde ich ihm alles Gute wünschen.”

Für den Deutschen ist der Kampf etwas Besonderes: “Ich möchte so gut wie möglich boxen und natürlich gewinnen, es wäre aber keine Schande gegen Sekowitsch zu verlieren. Im Boxsport muss man immer damit rechnen zu verlieren, egal ob der Gegner jung oder alt ist.” Am 29.Mai kommt Klockow nach Wien, am Tag darauf findet um 11 Uhr die Pressekonferenz gemeinsam mit Edip Sekowitsch in der Lugner Kino-Lounge statt. Am Samstag, den 31.Mai, kommt es um 15 Uhr zu der Abwaage der beiden Akteure.

Rot-weiß-rote Halle
Zahlreiche Prominente aus Sport und Kultur lassen sich dieses Highlight nicht entgehen: Richard Lugner, Wolfgang Pissecker, Nadja Abd El Farrag, Christine Schuberth, Stefan Kulovits, Tony Rei, Hans Holdhaus, Hans Orsolic, Biko Botowamungo. Auch die Wiener Schulstadträtin Grete Laska hat ihr Kommen zugesagt. Die Veranstaltung beginnt am 1.Juni um 17Uhr (Einlass 16 Uhr) mit zahlreichen Vorkämpfen aus dem Bereich Amateurboxen und Kickboxen. Der Gedankengang liegt darin, alle Kampfsportarten zusammen zu führen und das Ziel ist es, so Hetlinger, irgendwann wieder einmal die Wiener Stadthalle mit 10.000 Zuschauern zu füllen.

Einen Wunsch äußert der Event-Manager noch: “Der Kampf findet eine Woche vor Beginn der EURO statt. Österreich spielt unter anderem gegen Deutschland und Edip boxt gegen einen Deutschen. Es wäre schön, wenn die ganze Halle rot-weiß-rot gefärbt wäre.”

Sportal/Philipp Glanner
Mehr Infos zum diesem Thema auch unter www.sportal.at