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Comeback in Monte für Melzer Standortbestimmung

Die Zwangspause hat ein Ende
Die Zwangspause hat ein Ende
Er hätte am 9. Oktober 2013 wohl nicht gedacht, dass das Zweitrunden-Aus gegen Kei Nishikori in Shanghai eine so lange Pause nach sich ziehen wird. Jürgen Melzer feiert beim am Sonntag beginnenden Masters-1000-Turnier in Monte Carlo sein Comeback auf der ATP-Tour. Eine langwierige Schulterverletzung hat ihn zu nicht weniger als 186 Tagen ohne Turniermatch vergattert.


Darum wurde Melzer auch der “protected ranking”-Status zuerkannt, womit er mit der ATP-Platzierung (Nr. 23) von damals antreten kann. Der 32-jährige Niederösterreicher ist mittlerweile auf Position 60 abgerutscht. Nach einem dreiwöchigen Aufbau in Marbella und einem Besuch zum Anfeuern beim Davis Cup in Bratislava ist Melzer bereits am Dienstag nach Monaco geflogen, um sich auf seine Rückkehr in den Tennis-Circuit einzuschlagen.

“Das Schönste wäre natürlich, mit einem Sieg zu beginnen, dann hat man das Ganze erledigt. Es wird am Anfang entscheidend sein, in den wichtigen Situationen wieder eine Match-Routine reinzubekommen. Nach sechs Monaten ohne Spiel ist das das Schwierigste”, sagte Melzer vor Kurzem im APA-Interview.

In Monte Carlo hat er aus dem Vorjahr eine dritte Runde zu verteidigen, 2011 stand er im Nobel-Ort sogar im Halbfinale. Doch nach sechs Monaten Pause muss Melzer ebenso wie seine Fans freilich geduldig sein. Er weiß selbst nicht richtig, was er von sich schon erwarten kann. “Schwierig zu sagen. Ich habe das Spiel nicht verlernt. Es ist irgendwie ein Sprung ins kalte Wasser, weil es doch ein sehr großes Turnier ist und ich mit sehr großen Turnieren anfangen muss. Ich freue mich riesig drauf, ich bin heiß, wieder zu spielen.”

Sein “geschütztes Ranking” kann Melzer nun jedenfalls für insgesamt neun Turniere (Events mit Wildcard ausgenommen) bzw. innerhalb von neun Monaten nach Rückkehr auf die Tour beanspruchen. Melzer hofft, dass er sich bis zu seinem ersten Saisonhöhepunkt, die am 25. Mai beginnenden French Open, gut in Matchform gebracht hat. “Klar, das ist ein Grand-Slam-Turnier, da haben wir nur vier und dort will man gut spielen”, sagte der Deutsch Wagramer nach der längsten Pause seit Beginn seiner Profi-Karriere 1999. Das Jahr möchte er gerne zumindest in den Top 50 beenden.

Abgesehen von Monte Carlo hat der 32-Jährige aus der verpatzten Vorjahrs-Sandplatzsaison kaum Punkte zu verteidigen, denn in München, Madrid, Rom und bei den French Open war Melzer jeweils schon in Runde eins gescheitert. In der zweiten Jahreshälfte stehen mit Wimbledon (Achtelfinale 2013/180 Punkte) und dem Turniersieg in Winston-Salem (250) aber mehr als die Hälfte seiner Zähler auf dem Spiel. Melzer will sich von Match zu Match an seine Bestform herantasten, ist aber zuversichtlich. “Wenn der Körper hält, dann mache ich mir keine Sorgen, dass ich mich wieder erfange.”

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