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Clean Bregenz eröffnete neue Abgabestelle

Eröffnung der neuen Abgabestelle des Clean Bregenz mit Mag. Michael Lipburger, Arbeitsbereich Substitutionsbehandlung, Mag. Wolfgang Grabher, Leiter des Clean Bregenz und dem Primar der Stiftung Maria Ebene, Dr. Michael Willis (v.l).
Eröffnung der neuen Abgabestelle des Clean Bregenz mit Mag. Michael Lipburger, Arbeitsbereich Substitutionsbehandlung, Mag. Wolfgang Grabher, Leiter des Clean Bregenz und dem Primar der Stiftung Maria Ebene, Dr. Michael Willis (v.l). ©Stiftung Maria Ebene
Bregenz - Die ambulante Suchthilfe im Bezirk Bregenz macht einen weiteren qualitativen Fortschritt. Die Abgabestelle ermöglicht eine begleitete Substitutionstherapie. Wir sprachen mit Betroffenen, was dies für sie ändert.
Eröffnung der neuen Abgabestelle
NEU

Anfang September eröffnete das Clean Bregenz seine neue Abgabestelle in der Merbodgasse 10. Die Abgabe beziehungsweise Einnahme von Medikamenten zur Opioid-Substitution wird hier noch besser und professioneller organisiert. In den Räumlichkeiten befinden sich auch ein Arztzimmer und Beratungsräume. Die Abgabestelle  gibt Substitutionsmittel auf Grundlage der jeweiligen ärztlichen Verschreibung aus und bietet Privatsphäre bei der Einnahme dieser. Bisher holten Patienten die Medikamente in der Apotheke ab und nahmen sie dort ein. Die neue Abgabestelle versteht sich als ergänzendes Angebot zu den bestehenden Apotheken für eine Teilgruppe von Substituierten.

Michael* (26) über seine Sucht und die Behandlung

Geschultes und erfahrenes Personal

In der Merbodgasse 10 wurden ideale Rahmenbedingungen für eine niederschwellige und unkomplizierte Betreuung der Clean-Patienten geschaffen: Die Ausgabe erfolgt ausschließlich durch geschulte und erfahrene Gesundheits- und Krankenpfleger/innen. Darüber hinaus ist ein Arztzimmer und ein Büro für Sozialarbeit der Abgabestelle angegliedert. Die Verschreibung der Medikamente zur Opioid-Substitutionstherapie erfolgt auf Basis einer umfassenden ärztlichen Untersuchung und psychosozialer Abklärung durch das Clean Bregenz in der Montfortstrasse 3.

Andrea* (39) über ihre Sucht und Behandlung

Durch den regelmäßigen Kontakt mit den Fachkräften und Therapeuten in der Abgabestelle verbessert sich überdies das gesundheitliche Monitoring und die Beziehung zu den Patienten: Unterstützende Interventionen etwa in schwierigen Lebensphasen bis hin zu Optimierungen der Therapie sind früher und rascher möglich. Darüber hinaus werden neben Medikamentenverschreibungen auch ärztliche Untersuchungen, Befunderhebungen für Infektionserkrankungen wie HIV oder Hepatitis und Impfungen angeboten.

Abgabestelle für bis zu 50 Personen

Derzeit sind neun Substituierte an der Abgabestelle in Bregenz. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Menschen mit Opiatabhängigkeit, oft mit zusätzlichem multiplen Substanzgebrauch, die in der Regel gesundheitlich und sozial mehrfach belastet sind. Nach einem stufenweisen Ausbau können an der Abgabestelle zukünftig bis zu 50 Personen betreut werden. 2017 betreute das Clean Bregenz insgesamt rund 500 Patienten und Angehörige, wovon 220 Substituierte waren – Tendenz steigend. Weitere fachliche Angebote für Betroffene mit Drogen- und anderen Suchtproblemen finden sich nach wie vor beim Clean Bregenz in der Montfortstrasse. Das Clean Bregenz stimmt sich auch regelmäßig mit der Suchtfachstelle der Caritas und dem Verein „Dowas“ ab.

Fact-Box Clean Bregenz

  • Anzahl Patienten: zirka 500 Personen/Jahr, davon zirka 220 Substituierte – Tendenz steigend: in den letzten 5 Jahren sind rund 50 Patienten in Substitution dazugekommen.
  • Mitarbeiter: 20
  • Leistungen im Jahr 2017: gesamt zirka 13.500 Leistungen
  • Art der Leistungen: Psychosoziale Beratung, Psychotherapien, medizinische Behandlungen, Drogen- und Alkohol Testungen, Betreuung und Beratung von Bezugspersonen, nachgehende Arbeiten, indirekte Leistungen sowie ambulant betreutes Wohnen

Beratungsstellen Clean in Bregenz, Feldkirch und Bludenz:
Die Beratungsstellen Clean in Bregenz, Feldkirch und Bludenz bieten all jenen Menschen Unterstützung an, die direkt oder indirekt von Suchtproblemen betroffen sind. Neben den Betroffenen können auch Angehörige und Bezugspersonen das Angebot an Informationen, Beratung und Therapie in Anspruch nehmen, wenn es um Drogen, Essstörungen oder etwa Glückspielsucht geht. Die Beratungsstellen gehören zur Stiftung Maria Ebene, dem Vorarlberger Kompetenzzentrum in allen Suchtfragen.

*Die Namen der Betroffenen sind verändert, die Stimmen wurden verfremdet.

(Red.)

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