Beim Chiptuning greift man über die Anpassung der Elektronik in das Leistungskennfeld des Motors eines Fahrzeuges ein. “Kurz gesagt, mit einer geänderten Elektronik hat der Motor im besten Fall mehr Leistung als er davor hatte”, erklärt ÖAMTC Pressesprecher Jürgen Wagner im VOL.AT-Gespräch.
Wie ist das möglich?
Die Hersteller bauen heutzutage Fahrzeuge, speziell die Motoren, in der Einteilpolitik. Sie machen für viele verschiedene Fahrzeuge einen Typ Motor. Das heißt rein mechanisch ist in vielen Fahrzeugen eines Herstellers der selbe Motor verbaut. Diese Motoren unterscheiden sich lediglich in ihrer Leistung. Zum Teil wird diese geänderte Leistung über die Elektronik erzeugt. Das spart für die Hersteller viele Millionen Euro an Kosten. “Letztendlich macht es auch für den Konsumenten keinen Unterschied. Er bezahlt sein Fahrzeug nach der Leistung und auch die Steuern und die Versicherung nach der Leistung”, informiert Jürgen Wagner.
Auto mit Chiptuning: Was kann alles passieren?
Beim Chiptuning sind verschiedene Komponenten zu beachten. Auf der einen Seite muss man die beschriebene Einteilpolitik der Hersteller beachten. Es kann sein, dass in einem nicht so leistungsfähigen Motor schwächere Teile verbaut sind. “Da könnte es dann passieren, dass man einen zu starken Motor hat, der mit zu schwachen Teilen ausgestattet ist”.
Ein anderer Aspekt ist der fiskale Teil. “Man zahlt motorbezogene Versicherungssteuer und man zahlt die Kfz-Steuer. Man hat mit Chiptuning aber 50, 70, 80 PS mehr als angegeben, begeht hier also Steuerhinterziehung. Und man verliert die Garantie beim Fahrzeug”, erläutert der Profi. Eines darf man nicht vergessen: Wird das Chiptuning nicht in den Typenschein eingetragen, erlischt die Zulassung des Fahrzeuges.
Was bringt die Zukunft?
In der Zukunft könnte es sein, dass die Zulassungsbehörde auch ein Abgasgutachten verlangt. “Ich nehme nicht an, dass Tuner in Zukunft grundsätzlich Abgasgutachten parat haben müssen. Wir wissen vom Abgasskandal von VW. Wir wissen von der Abgasproblematik und wie schwierig es für die Hersteller ist, die Abgase genau auf den Punkt zu bringen. Viele Chiptuner machen sich da vielleicht keine Gedanken.”
Land Vorarlberg sagt Chiptunern den Kampf an
Wenn es nach dem Vorarlberger Landesrat Johannes Rauch hingegen geht, sollen in Zukunft in Vorarlberg Abgasradarmessungen durchgeführt werden. Direkte Strafen sollen mit der Messung zwar (noch) nicht verbunden sein – Grünen-Chef Rauch erwartet jedoch ein strikteres Vorgehen gegen Chiptuning. Schließlich handle es sich schlussendlich um Fahrzeuge, die so nicht zum Verkehr zugelassen sind. Und auch den Anbietern von solchen Umbauten will er mit Strafandrohungen entgegenwirken. In Vorarlberg sagt das Land den illegalen Chiptunern also den Kampf an.
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