Es ist bemerkenswert, wie sich in jüngster Zeit das Horrorgenre ausdifferenziert hat: Da gibt es die smarten Gesellschaftskommentare wie "Get Out", Düster-Verstörendes wie "Hereditary" und die Nostalgie-Neuauflagen wie "Es". Nicht zu vergessen der blutige Splatter der "Saw"-Reihe oder die Selbstironie bei "Scream". Mit "Child's Play" (ab Donnerstag im Kino) werden nun mehrere Subgenres verknüpft.
Child's Play - Kurzinhalt zum Film
Der Film bringt die 1988 erstmals erzählte Geschichte von "Chucky, die Mörderpuppe" ein weiteres Mal auf die große Leinwand und versucht, ihr sowohl Splatter als auch Satire mitzugeben. Es geht um den Buben Andy (Gabriel Bateman) und seine Mutter Karen Barclay (Aubrey Plaza, "Parks and Recreation"), seitdem der Vater die beiden verlassen hat, alleinerziehend, aber inzwischen mit neuem Freund. Sie arbeitet in einem großen Supermarkt mit Elektro- und Spielzeugabteilung, in der eines Tages ein "Buddi" zurückgegeben wird, eine Puppe, die zum besten Freund ihrer jungen Besitzer werden soll.
Sie kann ihren Kollegen überzeugen, dieses eine Exemplar nicht zu verschrotten und nimmt ihn stattdessen mit heim. Was sie nicht wissen: Ein kurz zuvor entlassener Fabrikarbeiter hat die Puppe umprogrammiert und sämtliche Sicherheitssoftware entfernt - dieser "Buddi" nimmt es wörtlich, als Andy sich wünscht, dass Karens neuer Freund doch bitte verschwinden soll.
Child's Play - Die Kritik
Nicht immer geraten die 90 Minuten Horror flott, zu unentschieden schwingt "Child's Play" zwischen hartem Splatter und leichter Satire hin und her. Für wirklich Verstörendes sind die Charaktere nicht spannend genug, für eine pointierte Gesellschaftskritik fehlt es an der knackigen Botschaft.
Trotzdem landet der Film am Ende wegen eines klugen Kunstgriffs knapp über dem Genre-Durchschnitt: Autor Tyler Burton Smith und Regisseur Lars Klevberg in seinem Big-Budget-Debüt denken die jahrzehntealte Story der gruseligen Puppe klug weiter: Wie gefährlich könnte Chucky sein, wenn er all das über uns weiß, was wir täglich Alexa, Siri und Co anvertrauen?
(APA/Red)
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