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CeBIT lockt die Fußballfans

Die bunte Welt der digitalen Unterhaltung bekommt mit der Fußball-WM einen zusätzlichen Schub. Darum dreht sich auch bei der diesjährigen Computermesse CeBIT vieles um das runde Leder.

Wer das sportliche Großereignis mangels Eintrittskarte nicht live im Stadion verfolgen kann, dem könnte ein Gang über die weltgrößte Branchenschau für Informations- und Kommunikationstechnik helfen. Dank neuer Technologien sollen sich Fans die Spiele auch über Handy, Internet und Funk ansehen können. Hochauflösende und großflächige TV-Geräte versprechen zudem ein schöneres Fernseherlebnis zu Hause. Die Hersteller von Flachbildfernsehern und digitaler Konsumelektronik wie Spielekonsolen und Digitalkameras hoffen auf starke Verkaufsimpulse.

Eine schnellere und komfortablere Fernsehübertragung auf Handys und Laptops soll eine neue Mobilfunksoftware ermöglichen. Zur CeBIT zünden die Netzbetreiber Vodafone und T-Mobile den Datenturbo HSDPA, der den Mobilfunkstandard UMTS zunächst auf Übertragungsraten von bis zu 1,8 Megabit pro Sekunde beschleunigen soll. Damit erreicht die Übertragung Geschwindigkeiten wie beim Internet über Festnetz (DSL). Fernsehen über Laptop wird mit Hilfe von Zusatzantennen für das digitale terrestrische Fernsehen (DVB-T) möglich. Dieser Übertragungsweg ist für die Zuseher billiger, weil keine Mobilfunkgebühren fällig werden.

An den Austragungsorten der WM-Spiele soll der Startschuss für das Handy-TV fallen. Dabei kommt das Fernsehsignal nicht über das Mobilfunknetz, sondern über digitale Rundfunkfrequenzen. Das soll das Fernsehen über mobile Empfangsgeräte günstiger und zuverlässiger machen. Mit Handy-TV können gleichzeitig mehrere TV- und Radiokanäle empfangen werden, Zuseher können durch durch Programme zappen, Sendungen zeitversetzt anschauen und interaktiv an Wettspielen teilnehmen.

Eine Alternative für das Fernsehen zu Hause bieten Telekommunikationsfirmen mit Übertragungen über das Internet-Protokoll (IP-TV) an. Die TV-Signale werden dabei nicht über Antenne oder Kabelanschluss übertragen, sie kommen dann über den Internetanschluss und Set-Top-Boxen auf den Bildschirm. Hintergrund sind die so genannten Triple-Play-Strategien der Telekomanbieter, die mit Unterhaltungsangeboten ihre Telefon- und Internetpakete aufwerten wollen, um Kunden zu gewinnen. Sie reagieren damit auf die Konkurrenz von Kabelgesellschaften, die ihrerseits verstärkt nicht nur TV, sondern auch Internet und Telefon über das Breitbandkabel anbieten.

„Konvergenz“ lautet derzeit ein Schlüsselwort der ITK-Branche. Gemeint ist das Verschmelzen verschiedener Geräte und Technologien und die daraus resultierende Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten in Beruf und Freizeit. Die CeBIT 2006, die am Donnerstag in Hannover zum 20. Mal ihre Tore öffnet, steht daher unter dem Motto „Lösungen für die digitale Arbeits- und Lebenswelt“. Erstmals können die Besucher die Produkte in einem separaten Ausstellungsbereich selbst ausprobieren.

Neben dem Fernsehen via weltweitem Netz wird auch das Telefonieren über das Internet (VoIP) immer populärer. Dazu muss man mittlerweile nicht mehr vor dem PC sitzen, sondern kann Telefone benutzen, die Signale vom Computer bekommen. VoIP soll auch auf dem Handy Einzug halten. Noch im Frühjahr soll es die ersten Geräte geben, die sowohl für die Mobilfunkstandards GSM und UMTS als auch für die Internet-Telefonie gerüstet sind. Ein Problem bei dieser Art des Telefonierens ist allerdings noch die mangelnde Datensicherheit im weltweiten Netz.

Auch das Festnetz wird mobil. Die Telekom und Arcor wollen auf der CeBIT so genannte Dual-Telefone vorstellen, mit denen der Kunde zu Hause über den DSL-Anschluss telefonieren kann und die sich unterwegs in das Mobilfunknetz einbuchen.

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