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Caroline Weber EM-12. in Turin

Mit einem 12. Platz im Mehrkampf erreichte die Dornbirnerin ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Europameisterschaft (das auch das beste der Turnverbandsgeschichte ist).

Aber auch alle anderen Bewerbe liefen für Rot-Weiß-Rot so gut, dass die Glückwünsche für das Leading Team nicht aufhören wollten. “Die internationale Gymnastikwelt nimmt Österreich immer mehr wahr”, freut sich Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek.

Und fasst zusammen, nachdem sie zunächst kaum Worte findet: “Ich ging mit eher gedämpften Erwartungen nach Turin – die Gruppe war ein ungewisser Versuch, und die Mädchen turnten hervorragend. Die Juniorinnen – Natascha Wegscheider als 10. mit dem Ball und Sophia Lindtner – haben ihren ersten großen Wettkampf sehr gut gemeistert und machen Hoffnung. Von Caroline Weber ganz zu schweigen, es ist unglaublich, was das Mädchen 2007 für die Olympiaqualifikation geleistet hat, und jetzt ist sie EM-Zwölfte.”

Die Medaillenplätze wurden vergeben wie gehabt: Die Russin Evgeniya Kanaeva siegte mit 75.725 (und mit einer noch nie da gewesenen 19.050 für die Keulenübung) vor der Ukrainerin Anna Bessonova (73.850) und der zweiten Russin Olga Kapranova (73.375).

Die Ausnahmegymnastin Caroline Weber, Sportsoldatin aus Vorarlberg, absolvierte einen gleichmäßigen Wettkampf. Ihre Trainerin Lucia Egermann lobt: “Viermal ohne Fehler, und sie hat sich gegenüber der letzten EM um zwei Plätze verbessert.” Ihre Gesamtnote von 66.400 spricht für sich, haarscharf glitt Caro sogar an einem 11. Platz vorbei – Konkurrentin Gimatova aus Aserbeidschan überholte sie mit einer besseren Reifenübung. Webers Noten lassen sich sehen: Seil 16.300, Reifen 17.025, Keulen 16,400 und Band 16.675. Insgesamt zeigte sie in ihren Übungen Sicherheit, Ausstrahlung und eine sehr natürliche, fließende Beweglichkeit. Tempo mit der Seilübung zu spanischen Rhythmen, ein wenig Keckheit mit dem Reifen, die Keulen landen sicher in ihren Händen, ihr Charme besticht bei der Bandübung.

Caroline ist überglücklich. Unmittelbar nach dem anstrengenden Wettkampf war sie, umringt von Autogrammjägerinnen aus Italien, “zufrieden. Mit dem Band hätte es besser gehen können, ich habe nicht alle Drehungen zu Ende geführt.” Aber zwei Stunden später und angesichts ihres 12. Rangs, freute sie sich sichtlich und lässt hunderte Umarmungen über sich ergehen.

Was bedeutet Carolines EM-Platz für die Zeit bis zu den Olympischen Spielen? “Wir ändern nichts Grundlegendes an den Übungen”, versichert Lucia Egermann. Mentorin und Vorarlberger Fachwartin Annires Marchetti, als Kampfrichterin täglich im Einsatz: “Caroline soll ihre Form konservieren.” Gabriela Welkow-Jusek sekundiert: “Caro soll sich zunächst ausrasten und bis Peking ihre Hochform halten. Jetzt hat sie ihre Olympiateilnahme wahrlich mehr als verdient.” UEG-Gymnastik-Vizepräsidentin Heide Bruneder fasst zusammen: “Alles bestens, alles korrekt und super. Österreich hat ein gutes Bild gemacht.”

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