Kinder können in Österreich und damit in Vorarlberg beinahe als Armutsrisiko gelten. Schließlich sind Alleinerziehende mit 3.376 Personen die größte Gruppe, die die Bedarfsorientierte Mindestsicherung beziehen. In Österreich gelten 21 Prozent der Ein-Eltern-Haushalte als manifest arm, ihnen mangelt es am Nötigsten, sie haben Probleme die Heiz- und Wohnkosten zu decken. 21 Prozent der Klienten der Caritas arbeiten, können jedoch von ihrem Einkommen nicht leben. Grund seien oft geringe Wochenarbeitszeiten oder eine unregelmäßige Beschäftigung. Auch Familien mit mehreren Kindern sind besonders von Armut bedroht.
Jeder fünfte Hilfesuchende ist alleinerziehend
Beinahe jeder Fünfte Klient der Caritas sei derzeit alleinerziehend, diese sind meist Frauen. “Insofern ist es leider so, dass in Alleinerzieherhaushalten und in Mehrkindfamilien, Kinder eine Armutsgefährdung darstellen”, warnt der neue Caritasdirektor Walter Schmolly. “Das ist eine soziale Wunde, mit der wir uns als Gesellschaft nicht abfinden dürfen.” Die Caritas biete diesen Menschen sowohl Überbrückungshilfen wie Lebensmittelgutscheine als auch Sozialberatung an.
Notleidende sollen auf Caritas weiter bauen können
Das Angebot ist dementsprechend vielseitig. So unterstützen und begleiten in Vorarlberg derzeit 155 speziell geschulte und freiwillige Sozialpaten Menschen in schwierigen Lebenssituationen. In den fünf Vorarlberger Lerncafés bieten über 80 Freiwillige 161 Kindern aus sozial schwachen Familien Nachhilfe und Nachmittagsbetreuung. Man unterstütze die Menschen bei der Suche nach günstigem Wohnraum, versucht mit Initiativen den Leerstand von Wohnungen im Land zu reduzieren. Mit der “Mutter & Kind”-Wohngemeinschaft werden derzeit elf Mütter mit Kind aus desolaten Verhältnissen betreut. “Menschen in Not in Vorarlberg können auf die Caritas vertrauen”, betont Schmolly.
Caritas gegen Konkurrenz zwischen Flüchtlingen und Armen
Dies scheint auch bitter notwendig. Allein im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Hilfesuchenden um zehn Prozent gestiegen. Die Caritas reagiere dementsprechend und stocke das Budget für solche Fälle im selben Ausmaß an. Denn auch die derzeitig alles dominierende Flüchtlingskrise dürfe nicht auf Kosten der Ärmsten gelöst werden, warnt Schmolly. “Da sag ich ganz einfach, das darf so nicht sein. Die Lasten, die natürlich durch die Flüchtlingssituation entstehen, müssen in der Gesellschaft fair verteilt werden”, will Schmolly eine Konkurrenz zwischen Flüchtlingen und Armen vermieden wissen.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.