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Burgenland: Zweiter Standort für Flugrettung verzögert sich

Im Bild: Ein ÖAMTC Rettungshubschrauber.
Im Bild: Ein ÖAMTC Rettungshubschrauber. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Der zweite Notarzthubschrauber-Stützpunkt im Burgenland, der bei Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) entstehen soll, wird wohl nicht wie geplant schon dieses Jahr in Betrieb gehen. Momentan sind die behördlichen Verfahren im Gange. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) lässt jedoch parallel alternative Standorte prüfen, hieß es am Freitag aus dem Land, nachdem das Portal "Austrian Wings" über Verzögerungen berichtet hatte. Bis Ende 2023 soll der Standort zumindest fixiert werden.

Das Land nehme die Bedenken von Pro Mente ernst, hieß es gegenüber der APA. Der Dachverband der Vereine und Gesellschaften für psychische und soziale Gesundheit sieht den geplanten Standort kritisch, weil er sich in unmittelbarer Nähe zum Friedrichshof, einer Einrichtung für psychisch kranke junge Erwachsene, befindet. Deshalb prüfe das Land auch Alternativen.

ÖAMTC wird neuen
Notarzthubschrauber-Stützpunkt im Burgenland betreiben

Für den geplanten Standort gebe es bereits ein Lärmgutachten und ein ärztliches Gutachten, die Naturverträglichkeitsprüfung sei gerade in Bearbeitung. Grundsätzlich zuständig für die Standortsuche sei außerdem gar nicht das Land selbst, sondern der ÖAMTC, der den neuen Stützpunkt im Landesnorden auch betreiben wird.

Kritik an der Verzögerung kam am Freitag von ÖVP-Klubobmann Markus Ulram. "Wieder einmal zeigt sich, der Landeshauptmann ist sehr schnell beim Ankündigen, scheitert aber an der ordentlichen Umsetzung", betonte er. SPÖ-Gesundheitssprecher Kilian Brandstätter konterte in einer Aussendung: "Ginge es nach der ÖVP, würde es überhaupt keinen Rettungshubschrauber für das Nordburgenland geben."

Zuschlag an ÖAMTC-Flugrettung

Die Vergabe der Flugrettung inklusive zusätzlichem Standort im Nordburgenland hat in der Vergangenheit bereits mehrfach für Aufregung gesorgt. Ursprünglich hatte die Martin Flugrettung GmbH von Unternehmer Roy Knaus den Zuschlag erhalten, den das Landesverwaltungsgericht (LVwG) aber nach einer Beschwerde des unterlegenen ÖAMTC aufhob. Das Land wollte daraufhin die Ausschreibung widerrufen und ein zweites Verfahren starten, was das LVwG aber ebenfalls aufhob, wodurch schließlich die ÖAMTC-Flugrettung den Zuschlag erhielt.

(APA/Red)

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