Bundesheer rettete Mann nach Erdbeben in der Türkei aus Trümmern

Wie Oberstleutnant Pierre Kugelweis am Mittwoch-Nachmittag gegenüber der Austria Presse Agentur bestätigte, konnten die Bundesheer-Soldaten bereits eine verletzte Person aus den Trümmern des verheerenden Erdbebens retten.
81 Bundesheer-Soldaten nach Erdbeben in der Türkei im Einsatz
Seit Dienstag sind 81 Soldaten und vier Soldatinnen der Katastrophenhilfseinheit Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) im Einsatz in der türkischen Provinz Hatay. Die dicht besiedelte Region ist eines der am stärksten betroffenen Gebiete nach dem verheerenden Erdbeben. "Es gibt nur mehr wenige Gebäude, die nicht zerstört sind. Die Leute schlafen in ihren Autos unter Zeltplanen", sagte Bernhard Lindenberg, stellvertretender Kommandant der Spezialeinheit, im Gespräch mit der APA.
Das Bundesheer hoffte zudem, im Laufe des Tages noch drei weitere Personen aus den Trümmern zu bergen, hieß es. Aufgrund des Zustandes vieler Gebäude, gestalteten sich die Bergungen jedoch äußerst langwierig.
Lage nach Erdeben "schlimmer als erwartet"
Wegen Problemen am Flughafen in Adana ist das Österreicher-Kontingent am Vortag verzögert in der Krisenregion eingetroffen. Von dort machte sich das Kontingent auf den Weg in die Stadt Attay. Dort haben die österreichischen Katastrophenhelfer ihre Zelte aufgeschlagen. "Die Lage ist schlimmer als erwartet", sagte Lindenberg im APA-Gespräch. Das Bundesheer werde darum mit offenen Armen empfangen, berichtete Lindenberg. "Das betroffene Gebiet ist so groß wie Niederösterreich und das Burgenland zusammen."
Unterstützt werden die Soldaten von vier Bergrettern des Verbandes Niederösterreich-Wien sowie sechs Rettungshunden. Am Donnerstag soll eine Fracht-Maschine weitere Ausrüstung für das AFDRU-Kontigent bringen.
Insgesamt haben sich bereits 30 internationale Teams angekündigt. Bisher sprechen die Behörden von bereits über 11.700 Toten in Syrien und der Türkei.
Bundespräsident Van der Bellen würdigte Bundesheer-Einsatz
"Die Einsatzkräfte, die für das österreichische Bundesheer in der Türkei vor Ort sind, haben mir soeben einen direkten Bericht über die Situation in den Katastrophengebieten gegeben. Die Lage ist sehr ernst, die Soldatinnen und Soldaten leisten Beeindruckendes", schrieb Van der Bellen am Abend in dem Kurznachrichtendienst Twitter. Neben den laufenden Bergungsaktionen gehe es darum, hunderttausende Menschen ohne Obdach mit Zelten, Decken und Lebensmitteln rasch zu versorgen. "Die Menschen in der Türkei und Syrien brauchen internationale Hilfe, es geht buchstäblich um jede Minute", so das Staatsoberhaupt. Die Österreicherinnen und Österreicher würden durch ihre Spenden ihr Mitgefühl zeigen, dass sie sich "auch um ihre weiteren Nachbarn" kümmern.
(APA/Red)
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