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Buffets am Limit: Warum All-you-can-eat nicht mehr zeitgemäß ist

All-You-Can-Eat in der Krise: Warum Buffets ihren Reiz verlieren
All-You-Can-Eat in der Krise: Warum Buffets ihren Reiz verlieren ©CANVA
Üppig auftischen, maßlos schlemmen und am Ende die Hälfte stehen lassen – das war einmal. Steigende Kosten und wachsende Kritik setzen dem All-you-can-eat-Konzept zunehmend zu.

Ein Besuch im All-you-can-eat-Restaurant war lange ein kulinarischer Ausflug ins Schlaraffenland. Kinder, Jugendliche und Erwachsene staunten über die Auswahl, kosteten sich quer durch die Stationen, probierten Neues und Bekanntes – oft weit über das eigene Sättigungsgefühl hinaus. Wer alles ausprobieren will, isst schnell mehr, als einem guttut. Dennoch geht oft noch "ein Maki", eine Waffel mit Kompott oder ein Stück Ente.

Zwischen Faszination und Völlerei

Ob beim Asiaten, im Hotel oder bei der Möbelhauskette: All-you-can-eat lebt vom Überangebot. Getränkeflatrates, Sushi auf Knopfdruck, meterweise Schnitzel – all das vermittelt den Eindruck eines Festmahls ohne Grenzen. Doch die Realität hat sich verändert. Die Portionen schrumpfen, die Qualität sinkt, und die Gäste beginnen, sich Fragen zu stellen.

Preis gegen Qualität

25 Euro für ein Buffet, das in erster Linie satt, aber selten zufrieden macht – das Preis-Leistungs-Verhältnis steht zur Diskussion. Gäste fragen sich, woher das Fleisch stammt, wie der Fisch verarbeitet wurde und warum gewisse Spezialitäten plötzlich Aufpreis kosten. Gerade bei Running-Sushi-Angeboten wird gespart: weniger Stücke pro Teller, Mini-Maki, Ente oder Garnelen nur noch als teure Extraoption.

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Wirtschaftlicher Druck

Für die Gastronomie ist das All-you-can-eat-Modell zunehmend eine Herausforderung. Hohe Personalkosten, steigende Lebensmittelpreise und der Anspruch der Gäste auf niedrige Preise zwingen Betreiber zum Spagat. Die Reaktion: kleinere Portionen, weniger Vielfalt, oft minderwertige Zutaten. Die Stimmung kippt, wenn der Gast 30 Euro inklusive Getränken zahlt – und ein verbranntes Hühnerstück serviert bekommt.

Verschwendung und Verantwortung

Ein weiteres Problem: das Image. All-you-can-eat steht sinnbildlich für Lebensmittelverschwendung. Der volle Teller bleibt stehen, weil etwas nicht schmeckt oder man einfach zu viel bestellt hat. In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit großgeschrieben wird, wirkt dieses Verhalten aus der Zeit gefallen.

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Die Grenze ist erreicht

Die Geduld vieler Gäste scheint erschöpft. Wenn weder Geschmack noch Qualität überzeugen und gleichzeitig die Preise steigen, verliert das einst so beliebte Konzept an Reiz. Die Buffetkultur – einst ein Versprechen auf Genuss ohne Limit – steht auf dem Prüfstand. Immer mehr Zeichen deuten darauf hin, dass das Ende des All-you-can-eat-Modells näher rückt.

(VOL.AT)

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