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Bürgermeisterin von Neunkirchen tritt zurück

Überraschender Rücktritt in Neunkirchen.
Überraschender Rücktritt in Neunkirchen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
In Neunkirchen erfolgt ein Wechsel im Bürgermeisteramt. Bürgermeisterin Klaudia Osztovics (ÖVP) kündigte ihren Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen an. Übergangsweise wird der aus der FPÖ ausgeschlossene Vizebürgermeister Marcus Berlosnig die Amtsgeschäfte führen.

"Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, da ich meine Arbeit als Bürgermeisterin mit großem Engagement und Herzblut ausgeübt habe", so die Bürgermeisterin von Neunkirchen Klaudia Osztovics (ÖVP). Für Berlosnig kam der Rücktritt "sehr überraschend", hielt er in einem Facebook-Video fest.

Nach Rücktritt von Bürgermeisterin von Neunkirchen: Kessler als Nachfolger nominiert

Innerhalb von 14 Tagen muss der Gemeinderat zusammenzutreten, um über eine Nachfolge zu entscheiden. Die Bürgermeisterwahl könnte nach Angaben des Rathauses im Rahmen der Sitzung am 1. Dezember stattfinden. Der von der ÖVP nominierte Wolfgang Kessler ist Neunkirchner Wirtschaftsbund-Obmann und führt eine Werbeagentur. Er hat derzeit kein Mandat im Gemeinderat. "In der aktuellen Situation braucht es mutige Entscheidungen und frische Ideen - dafür ist er der Richtige", betonte ÖVP-Stadtparteiobmann Anton Zwazl. Von der Opposition kam hingegen Kritik. SPÖ und Grüne brachten laut "NÖN" auch eine Neuwahl ins Spiel. Auszuschreiben wäre ein Urnengang, wenn nicht wenigstens zwei Drittel der Gemeinderatsmandate besetzt sind.

Die ÖVP hat bei der Gemeinderatswahl heuer am 26. Jänner 13 der 37 Mandate erreicht, die SPÖ zwölf und die FPÖ neun. Die Grünen erzielten drei Sitze. Im Oktober waren umstrittene Einsparungen zur Budgetkonsolidierung beschlossen worden. Die FPÖ-Landespartei hatte vor der Gemeinderatssitzung angekündigt, alle Vertreter, die für die Maßnahmen stimmen, aus der Partei auszuschließen. Schließlich stimmten nach ÖVP-Angaben neben den schwarzen Mandataren auch sieben von neun Gemeinderäten auf Sitzen der Freiheitlichen zu. "Die ÖVP und eine Handvoll anderer sind mit der Konsolidierung auf dem Rücken der Bevölkerung gescheitert. Dass die Bürgermeisterin jetzt die Reißleine zieht und das Handtuch wirft, zeigt nur, dass die Koalition am Ende ist", reagierte FPÖ-Bezirksparteiobmann Robert Toder am Montag in einer Aussendung. Die Verantwortung für die aktuelle Situation liege "klar bei der ÖVP und bei allen, die da mitgemacht haben".

(APA/Red)

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