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Bürger entwerfen alten Bolzplatz neu

Ideenwerkstatt zum alten Fußballplatz in Satteins
Ideenwerkstatt zum alten Fußballplatz in Satteins ©Henning Heilmann
Großen Anklang fand am Donnerstag die „Ideenwerkstatt für den alten Fußballplatz“ in Satteins. 26 Bürger, darunter zahlreiche Anrainer und Vereine sowie die Offene Jugendarbeit, brachten sich aktiv in die Neugestaltung des alten Fußballplatzes ein.
Ideenwerkstatt zum alten Fußballplatz

 

Einen Eindruck davon, wie aktive Bürgerbeteiligung in der Neugestaltung von Freiraumflächen aussehen kann, gewannen die Teilnehmer der „Ideenwerkstatt für den alten Fußballplatz“ im Sitzungszimmer der Gemeinde Satteins. Jeder konnte sich mit Ideen einbringen, ein Elternpaar brachte auch gleich den Nachwuchs mit. Unter der professionellen Regie von Moderatorin Sylvia Kink-Ehe sowie Architektin und Landschaftsarchitektin Nicoletta Piersantelli wurden fünf Arbeitsgruppen gebildet, die jeweils einen Lageplan sowie Kärtchen mit verschiedenen Gestaltungsoptionen erhielten. Die Ideen wurden schließlich auf dem Grundriss platziert, ausgeschnitten und auf einem dreidimensionalen Relief des Platzes eingefügt. Durch den Leitsatz „Jede Idee ist gleichwertig“ brachten sich alle mit Freude in den Ideenfindungsprozess ein. Keine Idee fiel unter den Tisch.

BMX und Beachvolleyball

Mario Ebert, Betreuer des Jugendraums „Loco“ in der offenen Jugendarbeit Satteins, hatte den Platz eine Woche zuvor mit Jugendlichen besichtigt und schlug einen BMX-Platz vor: „Das Gelände am Hang eignet sich prima für junge Leute zum Downhill-Training. Ein entsprechender Platz auf etwa einer Hälfte der Fläche mit Schanze und ähnlichen Attrationen würde gleichzeitig verhindern, dass sich die Jugendlichen mit ihren Bikes im schützenswerten Wald austoben.“ Auch Ballspiele aller Art wurden von den Teilnehmern vorgeschlagen, von einem Platz für Hobby-Fußballer bis zu Basketball und Beachvolleyball reichten dabei die Vorschläge. Anrainer legen allerdings Wert darauf, dass der Platz nicht quer bespielt werden sollte, damit der Ball ihnen nicht aufs Haus fliegt.

Eislaufplatz und Erlebnisraum

Andere Konzepte strebten vor allem an, den Platz so naturbelassen wie möglich mit einer durchgängigen Grünfläche zu erhalten. Viele Teilnehmer konnten sich noch lebhaft daran erinnern, wie beliebt ein Teil des Areals früher als Natureislauffläche war: „Die Feuerwehr könnt mal wieder spritzen“, wurde in Gedanken an frühere Zeiten gescherzt, in der auch Vize-Bürgermeisterin Doris Amann hier gerne Schlittschuhlaufen ging. Vielfach wurde vorgeschlagen, das Tipi-Areal mit einer Grillstelle und einem Flying Fox zu erweitern und für Wanderer auf dem am Fußballplatz vorbeiführenden Jakobsweg einen Brunnen zu errichten. Seitens der Schützengilde wurde eine Beleuchtung des Wegs zum Schützenheim gefordert.

Ideen werden integriert

Architektin Nicoletta Piersantelli versprach, die wichtigsten Elemente des Ideen-Workshops zusammenzufassen und die „Synthese aller Ideen zu einem organischen Konzept zu verbinden.“ Der Prozess des Dialogs wird fortgesetzt und in einer Arbeitsgruppe weiter von den Ideen der Bürger begleitet. „Je mehr Beteiligung, desto höher die Akzeptanz und desto verantwortungsvoller die Nutzung der Einrichtungen“, stellte Prozessbegleiterin Sylvia Kink-Ehe fest. Das Projekt wird im Rahmen des Spiel- und Freiraumkonzepts vom Land gefördert.

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