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Brustkrebsscreening: STGKK wirft Ärztekammer Unseriosität vor

Die Tarifverhandlungen zum Brustkrebs-Screening laufen noch - Ärztekammer und GKK konnten sich noch nicht einigen.
Die Tarifverhandlungen zum Brustkrebs-Screening laufen noch - Ärztekammer und GKK konnten sich noch nicht einigen. ©dpa
Im Zuge des verzögerten Abschlusses der Tarifverhandlungen zum Brustkrebs-Screening wirft die Steirische Gebietskrankenkasse (STGKK) der Ärztekammer unseriöses Vorgehen vor.

Man habe klare Vorschläge gemacht, aber diese hätten bis zuletzt nicht zu einer schriftlichen Vereinbarung geführt. Grundsätzlich gebe es “keinen Grund, sich überall an den höheren Tarifen zu orientieren”, sagte STGKK-Obmann Josef Pesserl im APA-Gespräch.

Angebot war nicht annehmbar

Die Vorstellungen von STGKK und Ärztekammer gehen um rund zehn Euro bzw. eine 14-prozentige Erhöhung des Honorars pro Vorsorge auseinander. Die Kalkulation der steirischen Röntgenologen habe ergeben, dass man den bisherigen Tarif von 71 Euro pro Vorsorgeuntersuchung um zumindest zehn Euro erhöhen müsste, um kostendeckend arbeiten zu können, erklärte Ärztekammer-Vizepräsident Jörg Garzarolli: “Die angebotenen fünf Euro waren für uns einfach nicht annehmbar.” Österreichweit würden durchschnittlich 80 bis 100 Euro pro Vorsorgeuntersuchung gezahlt. “Das unterste Level in der Bezahlung sollte doch mindestens auch für die steirischen Radiologen gelten”, so Garzarolli zu den Forderungen der Ärzte.

Vorgangsweise “äußerst unseriös”

STGKK-Obmann Josef Pesserl bezeichnete im Gespräch mit der APA die Vorgangsweise der steirischen Ärztekammer als “äußerst unseriös”. Er habe eine schriftliche Mitteilung über die Annahme der vorgeschlagenen Erhöhung “um bis zu 14 Prozent” mit der Einschränkung, dass der entsprechende Beschluss in der Ärztekammer noch ausstehe. “Offensichtlich ist der Beschluss wegen ein paar Hardlinern dann doch nicht zustande gekommen. Die Verhinderer sind auf der Seite der Ärztekammer zu suchen”, so Pesserl.

Einjähriger Beobachtungszeitraum

Konkret habe die STGKK eine siebenprozentige Tariferhöhung sofort vorgeschlagen. Die “bis zu 14 Prozent” hätte man geleistet, wenn sich nach einem einjährigen “Beobachtungszeitraum” der zusätzliche Aufwand bestätigt hätte. “Weiters haben wir vorgeschlagen, dass gemeinsam vereinbart werden muss, wie der Aufwand festgestellt wird”, so Pesserl.

System ist in den Bundesländern verschieden

Pesserl beklagte eine grundsätzliche Unseriösität in der Argumentation, was die Bezahlung von Radiologen anbelangt: “Die Honorarordnung ist ein über Jahrzehnte gewachsenes System, das von Bundesland zu Bundesland verschieden ist. Andere Länder haben für die Vorsorgeuntersuchung vielleicht andere Tarife, aber zahlen in anderen radiologischen Bereichen weniger – das wird von der Ärztekammer nicht erwähnt”, so Pesserl, der betonte, dass die Gespräche vonseiten der GKK “sicherlich weitergeführt” werden. (APA)

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