Die Beobachtungszeit betrug schließlich maximal 13 Jahre, im Durchschnitt waren es fast neun Jahre. Der Vergleich der drei Patientengruppen erbrachte kaum Vorteile für jene Frauen, welche die belastendere zusätzliche Chemotherapie bekommen hatten: Zwar erkrankten um 24 Prozent weniger Frauen neuerlich an einem Mammakarzinom, was statistisch signifikant war, die Gesamtüberlebensrate erhöhte sich aber – statistisch nicht signifikant – nur um fünf Prozent.
Vor allem die österreichische Studiengruppe ABCSG zur Erforschung neuer Therapien bei Brust- und Darmkrebs hat in den vergangenen Jahren international für Aufsehen gesorgt, weil sie bewiesen hat, dass eine antihormonelle Therapie (z.B. mit Tamoxifen oder sogenannten Aromatase-Hemmern) bei bestimmten Patientinnen zumindest genauso wirksam wie eine Chemotherapie ist – bei wesentlich weniger Nebenwirkungen.
“The Lancet” lud daher den ABCSG-Präsidenten, den Wiener Chirurgen Michael Gnant, und den Wiener Onkologen Christoph Zielinski (beide MedUni am Wiener AKH) zu einem Kommentar ein: “Zunächst einmal nicht schaden, lautet ein Hauptprinzip der Medizin”, schrieben die beiden Experten. Die erzielten fünf Prozent Überlebensvorteile hätten auch ihren Preis. So traten nach der Hormon-Chemotherapie mehr Fälle von Blutbildveränderungen, Thrombosen, Herzschwäche, Leukämie und andere mögliche Langzeitfolgen einer Zytostatika-Behandlung auf.
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