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Brotchips, Resterezepte und Bewusstsein schaffen

"Grad übrig" hieß die Aktion die die das Projekt Offener Kühlschrank (i.B. Ingrid Benedikt) und das Stadtmuseum Dornbirn (i.B. Barbara Motter) anlässlich des Tages der Lebensmittelrettung durchführten.
"Grad übrig" hieß die Aktion die die das Projekt Offener Kühlschrank (i.B. Ingrid Benedikt) und das Stadtmuseum Dornbirn (i.B. Barbara Motter) anlässlich des Tages der Lebensmittelrettung durchführten. ©cth
Aktion zum Tag der Lebensmittelrettung stieß auf großes Interesse.
Brotchips, Resterezepte und Bewusstsein schaffen

Dornbirn. Letzten Samstag fand vor dem Stadtmuseum Dornbirn eine besondere Aktion anlässlich des Tages der Lebensmittelrettung statt. Von 9.00 bis 12.00 Uhr standen Ingrid Benedikt vom Projekt Offener Kühlschrank sowie Barbara Motter vom Stadtmuseum Rede und Antwort, um über die Bedeutung der Lebensmittelrettung zu informieren. Rund elf Kilogramm Lebensmittel schmeißt jeder in Vorarlberg im Jahr weg. Dafür wurden anschaulich verschiedene Produkte auf einem Tisch drapiert, um die Dimension leichter fassbar zu machen.

Die Aktion fand großen Anklang bei den zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die sich nicht nur über die Verteilung von kleinen Köstlichkeiten freuten, sondern auch über die verschiedenen Möglichkeiten der Lebensmittelrettung und über das Projekt Offener Kühlschrank informiert wurden. „Den ganzen Vormittag über hatten wir regen Andrang beim Stand und wir haben auch gestaunt, wie viele Menschen sich mit dem Thema auseinandersetzen. Man kann schon spüren, dass das Bewusstsein dafür besser geworden ist“, erklärte Ingrid Benedikt. Sie erzählte auch, dass viele Leute von den Offenen Kühlschränken bereits gehört haben, aber nicht alle Standorte kannten. Auch hier wurden Interessierte aufgeklärt. „Solche Initiativen sind einfach toll, um den direkten Austausch mit den Menschen zu pflegen, was wir jedes Mal sehr genießen“, so Benedikt weiter.

Schwerpunkt auf Brot und Brotchips

Der diesjährige Schwerpunkt des WWF (World Wide Fund For Nature), der ebenfalls zu Aktionen aufgerufen hatte, lag auf dem Thema Brot. Passend dazu wurden Brotchips aus übrig gebliebenem Brot verteilt, um auf die Verschwendung von Lebensmitteln aufmerksam zu machen und praktische Lösungen zu präsentieren.

Erschreckende Zahlen und Umweltfolgen

In Vorarlberg werden wie erwähnt pro Kopf jährlich rund elf kg Lebensmittel weggeworfen. Diese Verschwendung kostet jeden Haushalt zwischen 250 und 800 Euro und hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Die Initiative „Offener Kühlschrank – Lebensmittel sind kostbar” konnte seit Oktober 2018 über 50.000 kg Lebensmittel vor dem Wegwerfen bewahren.

Verschiedene Gesichter der Lebensmittelrettung

„Lebensmittelrettung bedeutet, noch genießbare Lebensmittel in Kühlschränke zu bringen und sie von dort abzuholen und zu verarbeiten. Eine große Firma gibt beispielsweise ihre abgepackten Jausenbrote vor dem Ablaufdatum an die Initiative ´Tischlein deck dich´ und den Offenen Kühlschrank weiter“, schilderte Ingrid Benedikt. Diese Brötchen werden dann an die Offene Jugendarbeit, das Rote Kreuz, Ex und Hopp, eine Schule und die Kühlschränke verteilt. In nur zwei Monaten konnten so rund 4.000 Brötchen gerettet werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Initiative sind verschiedene Workshops mit Schulklassen.

Kooperationen und kommende Veranstaltungen

Da die diesjährige Aktion in Kooperation mit dem Stadtmuseum Dornbirn stattfand, hatte Barbara Motter auch noch ein paar Besonderheiten passend zum Thema dabei. So konnten die Besucherinnen und Besucher passend zu Resterezepten auch gleich noch durch ein schönes Sortiment an nicht mehr benötigten Küchenutensilien stöbern. (cth)

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