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Bürgermeister Josef Gridling hinterlässt ein gut bestelltes Haus.

Reuthe (amei) Nach 13 Jahren Amtszeit nimmt Josef Gridling mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied von seiner Tätigkeit als Bürgermeister. „Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt“, sagt Gridling und übergibt die Schlüssel des Gemeindeamtes seiner Sekretärin Uli.

Josef Gridling kann auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken.
Lediglich 630 Einwohner zählt die kleine Gemeinde, diese kann aber immerhin mit 518 Arbeitsplätzen aufwarten. Allein die beiden Großbetriebe Holzbauwerk und Bad Reuthe beschäftigen 384 Personen. Während der Amtszeit von Josef Gridling sind viele Kleinbetriebe hinzugekommen. „Auch die bestehenden Firmen haben allesamt um 50 Prozent vergrößert“, so Gridling, „in den letzten Jahren waren viele Bauverhandlungen und Umwidmungen zu tätigen“.
Ein großes Projekt ist Josef Gridling und seinem Team mit der Verbesserung der Wasserversorgung durch den Hochwasserbehälter Vorderreuthe gelungen. „Die Investition betrug seinerzeit 790 000 Euro“, resümiert Gridling, „somit ist die Trinkwassersicherheit für die nächsten Jahrzehnte gewährleistet“. Zu den großen Erfolgen Gridlings zählt auch die Anbindung des Weilers Hof an die L200. „Es war dies eine mühsame Aufgabe, viele Reuthinger waren dagegen, doch jetzt ist alles bestens“, freut er sich. Schließlich könne man sich als Vorsteher einer Gemeinde seine Bürger nicht aussuchen, und umgekehrt auch nicht, lacht Gridling. Seine lange Amtszeit begründet der scheidende Bürgermeister damit, dass stets nach Sachpolitik geurteilt worden sei. „Es wurde immer so lange diskutiert, bis wir auf einen Konsens gekommen sind“, betont Josef Gridling, „wir haben während meiner Zeit als Bürgermeister 95 Prozent der Beschlüsse einstimmig gefasst“.
Katastrophen
Josef Gridling kann sich aber auch noch allzu gut an schwere Zeiten in der Gemeinde erinnern. „Als 1999 ein Großbrand das Holzbauwerk Kaufmann beinahe zerstörte, hat dessen Standort bedenklich gewackelt“, lässt Gridling anklingen, das Holzbauwerk sei insbesondere für die Menschen des hinteren Bregenzerwaldes ein überaus wichtiger Arbeitsplatz. Die größte Anforderung an das Gemeindeoberhaupt war die Hochwasser-Katastrophe 2005 mit einem Toten und fünf Verletzten. „Das hat mich Substanz gekostet. Da kam jede Viertelstunde eine neue Hiobsbotschaft“. Durch den Schutzausbau der Bregenzerache und des Bizauer Baches seien die Wohngebiete in der Gemeinde nach menschlichem Ermessen sicher, ist Josef Gridling überzeugt.
Ein Nachfolger ist bereits bestimmt. Gewählt wird am 6. September.
Den neuen Bürgermeister erwarten die Fertigstellung der Oberflächenentwässerung im Gebiet Hinterreruthe sowie die restlichen Baulose des Hochwasserschutzes an der Ache und des Bizauer Baches. In Planung sind auch eine Vergrößerung der Bühne im Gemeindesaal und eine neue Straßenbeleuchtung. Er wolle sich nun gänzlich in sein Privatleben zurückziehen und trotz bestem Einvernehmen auch der Gemeindevertretung nicht mehr zur Verfügung stehen, zieht Josef Gridling einen Schlussstrich unter seine langjährige Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Reuthe.
Annemarie Kaufmann

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