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Bregenzer "Festtage im Festspielhaus"

Man wolle sich von einem Virus nicht in die Knie zwingen lassen, erklärte Intendantin Elisabeth Sobotka am Dienstag bei der Programmpräsentation.
Man wolle sich von einem Virus nicht in die Knie zwingen lassen, erklärte Intendantin Elisabeth Sobotka am Dienstag bei der Programmpräsentation. ©Sams
Mit den "Festtagen im Festspielhaus" von 15. bis 22. August wollen die Bregenzer Festspiele nach der coronabedingten Absage des diesjährigen Festivals ein "starkes künstlerisches Lebenszeichen" setzen. Auf dem Programm stehen neben der Uraufführung der Opera buffa "Impresario Dotcom" in gekürzter Fassung vier Konzerte, ein Arienabend und zwei Abende mit Musik und Poesie.

Bregenz. Man wolle sich von einem Virus nicht in die Knie zwingen lassen, erklärte Intendantin Elisabeth Sobotka am Dienstag bei der Programmpräsentation, und so wolle man mit den "Festtagen" etwas bieten, "das uns zeigt und trotzdem nicht so tut, als wäre alles wieder gut" - auch wenn die Reihe am 15. August mit dem Liederabend "Alles wieder gut" mit der Musicbanda Franui und dem Bassbariton Florian Boesch eröffnet wird. Einig waren sich Sobotka und Festspielpräsident Hans-Peter Metzler, dass die jüngste Zeit natürlich auch für die Festspiele sehr herausfordernd war, dass sie aber auf der positiven Seite auch gezeigt habe, "wie wichtig das ist, was wir machen."

Uraufführung von "Impresario Dotcom"

Besonders freute sich Sobotka, dass es in der jetzigen Situation gelungen ist, eine Uraufführung umzusetzen. Lubica Cekovskas "Impresario Dotcom" sollte diesen Sommer ursprünglich am Kornmarkttheater uraufgeführt werden und kommt nun in einer von Regisseurin Elisabeth Stöppler unter Einbeziehung der Komponistin angepassten kürzeren Fassung auf die große Bühne des Festspielhauses. Das Stück sei geradezu ideal für die derzeitige Situation, erklärte Stöppler, beschäftige es sich doch auf groteske und witzige Art mit dem Thema: Wie nahe darfst du mir kommen? Der Impresario wurde mit Zeynep Buyrac bewusst mit einer Frau besetzt, um das Bild des Patriarchen, des "klassischen Impresario", aufzubrechen, so Stöppler.

Den Abschluss der "Festtage" bildet ein Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker, die zum letzten Mal unter Chefdirigent Philippe Jordan in Bregenz zu hören sind. Ihr sei es wichtig gewesen, dass die beiden großen Ensembles, die die Festspiele üblicherweise mitgestalten, auch heuer dabei seien, so Sobotka. Entsprechend steht auch ein Konzert des Symphonieorchesters Vorarlberg unter "Rigoletto"-Dirigent Enrique Mazzola auf dem Programm. Es singt die ebenfalls aus "Rigoletto" bekannte Sopranistin Melissa Petit.

"Vocal Distancing - jetzt live!"

Beim Arienabend "Viva Verdi - Viva l'Opera" mit der Sopranistin Anna Princeva spielt das Sinfonieorchester St. Gallen (CH) ebenfalls unter Mazzola. Unter dem Titel "Vocal Distancing - jetzt live!" steht ein Liederabend mit Sopranistin Hanna Herfurtner im Kunsthaus Bregenz. Musik und Poesie gibt es an zwei Abenden im Seestudio: Karl Markovics liest, begleitet von den Neuen Wiener Schrammeln, bissige Texte von Karl Kraus. Damit die Seebühne auch diesen Sommer nicht ganz verwaist ist, werden Führungen angeboten.

Alle Veranstaltungen finden unter Einhaltung der jeweils geltenden Hygienevorschriften statt, was keine geringe Herausforderung darstelle, wie der Technische Direktor der Festspiele, Wolfgang Urstadt, erklärte. Für die Festtage werden voraussichtlich rund 6.500 Tickets verfügbar sein - könnten alle Spielorte in der Woche voll besetzt werden, wären es bis zu viermal so viele, erklärte Urstadt.

Von den rund 180.000 Tickets, die für die diesjährigen "normalen" Festspiele bereits verkauft worden waren, wurde rund die Hälfte auf nächstes Jahr umgebucht, der Rest wird abgesehen von wenigen gespendeten Tickets rückerstattet - eine große Summe, die man vermissen werde, so Metzler. Der Kartenvorverkauf für die "Festtage" beginnt am 6. Juli.

(APA)

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