Nach der Uraufführung (21.7.) der Oper “Achterbahn” von Judith Weir wurde Montagabend im ersten Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker das Festspiel-Motto mit dem Oratorium “Die Schöpfung” von Joseph Haydn wörtlich genommen. Nach über zwei Stunden Hörgenuss im Bregenzer Festspielhaus gab es langanhaltenden Beifall mit Bravorufen für die drei Vokalsolisten, das Orchester unter Dirigent Christopher Moulds und nicht zuletzt den Prager Philharmonischen Chor.
Festspiel-Ensemble leistet in Bregenz Erstaunliches
Wie schon bei der Wiener Uraufführung 1799 wurden “Büchl von der Kantate gratis austheilt”. Trotz allgemein guter Textverständlichkeit von Solisten und Chor wurde dieser Zusatznutzen von den meisten Besuchern gerne in Anspruch genommen. Christopher Moulds am Pult der klassisch besetzen Symphoniker sorgte für einen schlanken Orchesterton, der sich aber an Höhepunkten durchaus zum grandiosen Fortissimo steigern konnte.
Florian Boesch sorgte mit fundiertem und sehr modulationsreichen Bass als Raphael bzw. Adam für die herausragende solistischen Leistung. Neben ihm konnten der junge Tenor Allan Clayton (Uriel) und die Sopranistin Olga Pasichnyk (Gabriel/Eva) achtbar bestehen. Nicht zu vergessen der von Lukas Vasilek exzellent einstudierte Prager Philharmonische Chor. Das Ensemble leistet zur Zeit in Bregenz Erstaunliches: Auf der Seebühne in “Andre Chenier” singen sie italienisch, in der Hausoper “Achterbahn” (“Miss Fortune”) englisch und bei Haydn brillierten sie in deutscher Sprache.
Im zweiten Orchesterkonzert am 1. August spielen Kirill Petrenko und die Wiener Symphoniker ein Konzert zu Ehren von Lord Byron mit Werken von Berlioz, Schönberg, Weber und Tschaikowsky. Als Solist wird Klarinetten-Star Martin Fröst erwartet. (APA)
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