Als Oper im Festspielhaus wird 2010 Mieczyslaw Weinbergs “Die Passagierin” zu sehen sein, teilte Festspiel-Intendant David Pountney am Montag in einer Aussendung mit. Für das heurige Spiel auf dem See – Verdis “Aida” – wurde zudem eine Zusatzvorstellung angesetzt.
“Andrea Chénier” ist das berühmteste Werk Giordanos. Die 1896 an der Mailänder Scala uraufgeführte Oper spielt vor dem Hintergrund der Französischen Revolution. Im Zentrum der Handlung steht die historische Figur des Andrea Chénier, eines französischen Dichters, der in den Wirren der Revolution vom glühenden Anhänger zum gnadenlos Verfolgten wird und am Ende auf der Guillotine endet.
Pountney lobte die Oper als “perfekte Mischung für die Bregenzer Seebühne. Es ist, als sei dieses Werk nur für diesen Ort komponiert worden”, erklärte der Intendant, der auf eine “packende Handlung” und “starke Charaktere” verwies. Giordanos Musik sei Verismo allererster Güte und treibe den hochspannenden Plot mit atemberaubender Geschwindigkeit voran.
Weinbergs “Die Passagierin” kam – obwohl 1968 vollendet – erst 2006 in halbkonzertanter Form in Moskau zur Uraufführung. Die Geschichte handelt von einer ehemaligen Aufseherin des Konzentrationslagers Auschwitz, die in den 1950er-Jahren mit dem Schiff nach Südamerika fährt und dabei eine ehemalige Lagergefangene wiederzuerkennen glaubt. Der 1919 als Sohn jüdischer Eltern in Warschau geborene Weinberg gilt als der eigenständigste und bedeutendste Schüler von Dmitri Schostakowitsch. Er starb 1996 in Moskau.
Weiter blendend verläuft nach Angaben der Festspiel-Verantwortlichen der Vorverkauf für Verdis “Aida”, die heuer und im nächsten Jahr auf der Seebühne gezeigt wird. Um weiterhin genügend Tickets in allen Kategorien anbieten zu können, wurde für den 6. August eine Zusatzvorstellung angesetzt. Damit wird “Aida” im Sommer an 28 Abenden gezeigt, dafür sind rund 190.000 Tickets aufgelegt. Drei Viertel dieser Karten sind laut Michael Diem, dem kaufmännischen Direktor der Bregenzer Festspiel, bereits gebucht. “Das Interesse an Verdis Oper ist ungebrochen. Bisher hat sich das Spiel auf dem See also als krisenfest erwiesen”, sagte Diem.
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