Braucht es eine Zuckersteuer? "Wenn du was Süßes willst, kaufst du es sowieso"

Gesundheitsminister Johannes Rauch fordert die Einführung einer Zuckersteuer auf Getränke, um den hohen Zuckerkonsum, insbesondere bei Kindern, zu reduzieren. Studien zeigen, dass solche Maßnahmen in über 70 Ländern positive Effekte erzielt haben.
Rauch will mit Steuer Krankheitsrisiko senken
Die Zuckersteuer könnte laut Rauch das Krankheitsrisiko senken, da in Österreich jedes vierte Mädchen und jeder dritte Bub übergewichtig oder adipös ist. Die Organisation "foodwatch" unterstützt den Vorschlag und hat eine Online-Petition gestartet. Doch wie denken Vorarlberger darüber? Ergibt eine Zuckersteuer Sinn?

"Ich denke, es wäre schon sinnvoll"
Lena Nussbaumer aus Dornbirn findet die Zuckersteuer an sich sinnvoll – nicht nur bei Getränken, sondern auch bei anderen Lebensmitteln. "Ich bin selbst im Gesundheitssystem tätig – ich bin Krankenschwester", gibt sie zu verstehen. Gesunde Ernährung hat für sie einen hohen Stellenwert. "Ich glaube, dass sich dann viele schon überlegen würden, ob sie die Gummibärchen kaufen würden oder was Anderes essen", meint sie.
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"Eine versteckte Droge"
"Ich finde das ganz gut", meint Brigitte Huber aus Dornbirn zum Vorschlag einer Zuckersteuer. "Leider ist das eine versteckte Droge und macht süchtig. Für die Kinder vor allem finde ich das ganz schlecht." Eine Zuckersteuer wäre auch für die Gesundheit der Österreicher förderlich: "Wir ersparen uns dann Krankenhaus- und Medikamentenkosten", ist sie sich sicher.

"Ein höheres Suchtpotential als Kokain"
Jakob Wiederin aus Bludenz erklärt: "Dadurch, dass Zucker ein höheres Suchtpotential hat als Kokain, wäre es vielleicht nicht schlecht." Auf süße Getränke zu verzichten, ist für ihn kaum ein Thema, da er selbst darauf achtet, viel Wasser zu trinken. Ob die Steuer Sinn ergebe? "Das müssen die oberen Zehntausend entscheiden. Vielleicht – könnte sein."
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"Das wäre jetzt eine unnütze Steuer"
Ruth Netzer aus Lustenau ist nicht überzeugt vom Konzept einer Zuckersteuer. "Wenn du was Süßes willst, dann kaufst du es sowieso", meint sie. "Es gibt wichtigere Dinge." Hier zählt sie etwa Umwelt, Verkehr oder Politik auf. "Das wäre jetzt eine unnütze Steuer, finde ich", so das Fazit der Lustenauerin gegenüber VOL.AT.

"Eine gute Überlegung"
Es sei prinzipiell eine gute Idee, meint Benedikt Clementi aus Dornbirn. "Wenn man im Gegensatz dazu vielleicht die gesunden Lebensmittel sogar von der Mehrwertsteuer etwas runternehmen würde, wäre es eine gute Überlegung." Wenn es die Zuckersteuer gäbe, würden sich die Leute zumindest Gedanken darüber machen, so der Dornbirner. "Und vielleicht doch die gesündere Variante nehmen", ergänzt er.

"Für die Gesundheit der Leute wäre es auch gut"
"Ja, das würde auf jeden Fall was bringen", erklärt Günter Zwatz aus Hohenems. "Für die Gesundheit der Leute wäre es auch gut, wenn sie weniger Zucker essen würden." Die Frage sei, wie man den Zucker vermeiden solle. "Zucker ist ja überall drin", meint er. Er würde Süßes auch kaufen, wenn es teuer würde: "Weil ich sowieso so wenig davon kaufe, dass es nicht so ins Gewicht fallen würde."

Finanzieller Anreiz für Gesellschaft
Auch Peter Muck aus Nüziders würde eine Zuckersteuer befürworten. "Damit die Jugend und die Gesellschaft ein bisschen dazu angehalten, den Zuckerkonsum zu reduzieren", meint er. Die Motivierung über die finanzielle Schiene ist hier laut ihm einen Versuch wert. "Ich könnte mir vorstellen, dass es zumindest in gewissen Gesellschaftsschichten einen Lenkungseffekt hätte."
(VOL.AT)
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