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Boxen: Beyer verteidigt WM-Titel

Markus Beyer bleibt Weltmeister im Super-Mittelgewicht. Sein australischer Gegner wurde disqualifiziert.

Der 32 Jahre alte Kölner verteidigte den Titel nach Version des World Boxing Council (WBC) am Samstagabend auf dem Nürburgring durch Disqualifikation seines australischen Herausforderers Danny Green in der fünften Runde. Green hatte den Titelträger nach Ansicht des Ringrichters Bill Clancy zwei Mal absichtlich mit dem Kopf gestoßen. Beyer konnte wegen einer tiefen Risswunde am rechten Auge nicht mehr weiterkämpfen. „Ich habe auf dem Auge nichts mehr gesehen“, sagte der Weltmeister.

Beyer hatte den WM-Gürtel am 5. April in Leipzig durch einen 2:1- Sieg über Eric Lucas (Kanada) nach fast dreijähriger Pause zurückerobert. Für den gebürtigen Sachsen war der Erfolg gegen Green der 28. Sieg in seinem 29. Profi-Kampf. Green wurde in seinem 17. Profi-Fight zum ersten Mal bezwungen.

Beyer erwischte einen denkbar schlechten Start. Sein Gegner, der seine vorherigen 16 Kämpfe 16 Mal durch K.o. gewonnen hatte, suchte die schnell Entscheidung. Schon in der ersten Runde schlug er den Titelverteidiger nieder. In der zweiten Runde musste Beyer zum zweiten Mal zu Boden. In diesem Durchgang versetzte Green seinem Gegner den ersten absichtlichen Kopfstoß. Beyer beendete die Runde mit einem tiefen Schnitt über dem rechten Auge. Erst in der dritten Runde fand der Weltmeister endlich seinen Rhythmus und bekam den Australier in den Griff. Er landete mehrere Treffer an Greens Körper.

In der fünften Runden dann das unrühmliche Ende: Green stieß ein zweites Mal mit dem Kopf gegen Beyers Auge. Der Ringrichter wertete dies als Absicht und damit als Foul. Der Ringarzt entschied nach Begutachtung von Beyers Auge, dass der Titelverteidiger nicht mehr weitermachen konnte. Gemäß den WBC-Regeln wurde Green disqualifiziert. „Ich bin stocksauer“, meinte der Australier nach dem Urteil. Beyer sagte: „Ich hätte auch lieber auf andere Art gewonnen.“

Seine freiwillige Titelverteidigung war mit einer Premiere verbunden. Promoter Wilfried Sauerland hatte den WM-Kampf in den siebten Lauf um die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) eingebettet und dafür einen Riesenaufwand betrieben. Aus Oberhausen wurde ein Großzelt mit einer Grundfläche von 90 mal 45 Metern herangeschafft. Es wurden rund 700 Scheinwerfer installiert und über 60 Kilometer Kabel für Licht, Beschallung und Kameras verlegt.

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