“Was Basso liefert, ist eine Farce”, schrieb die spanische “Marca” am Mittwoch. “Bassos Bombe wird zum Knallfrosch”, urteilte die italienische Zeitung “La Nuova Sardegna”. Der italienische Rad-Profi Basso hatte am Dienstag “versuchtes Doping” zugegeben, aber zugleich bestritten, jemals gedopt zu haben. “Schon als erster großer Kronzeuge des Radsports eingestuft, wird er dieses Trikot nur einen Tag getragen haben”, meinte die französische “Liberation”. “Das ist Pfuschwerk, und man weiß, dass auf ein Pfuschwerk das nächste folgen wird”, kommentierte “Marca”.
Einhellig wurde festgestellt, dass Basso wenig zur Aufklärung beigetragen habe. “Die lauwarmen Geständnisse des Ivan Basso”, schrieb die “Basler Zeitung”. “Basso hat die Radsport-Fans enttäuscht. Statt Enthüllungen zu liefern, hielt er sich an das Drehbuch der Absprachen, die seine Anwälte mit dem italienischen NOK getroffen haben”, meinte die spanische “El Pais”.
Basso sei in seinem Teilgeständnis nach der Strategie “Zwei Schritte vor, einer zurück” vorgegangen, urteilte das französische Blatt “Le Figaro”. Nach “Bassos Vollbremsung” forderte die italienische “Corriere della Sera” ihren Landsmann auf: “Du hast keine Wahl: Sag die Wahrheit!” Für den Schweizer “Tages-Anzeiger” ist Basso tief gefallen: “Ivan Basso, der Held, wurde zu Ivan Basso, dem Lügner.” Er könne “nach dem Rezept aller ertappten Dopingsünder” lügen, ohne rot zu werden.
CONI-Chefermittler Torri: “Sie haben Angst, zu reden”
Die Angst geht um im Radsport-Milieu, das durch den Fall Basso weiter in Mafia-Nähe gerückt ist. “Sie haben Angst, zu reden. Sie fürchten Schlimmes. Diese Jungs sind Opfer, umgeben von Managern, Ärzten und Handlangern”, sagte CONI-Chefermittler Ettore Torri im italienischen Fernsehen nach Bassos Geständnis-Farce in der Fuentes-Affäre, für das der Giro-Gewinner weltweit Presse-Prügel einstecken musste. Der ebenfalls geständige Radprofi Michele Scarponi ging offensichtlich beim Verhör der Anti-Doping-Agentur des NOK (CONI) weiter als sein prominenter Kollege. “Scarponi hat in zwei Stunden das gesamte Doping-System von Fuentes dargelegt”, berichtete die italienische Sportzeitung “Gazzetta dello Sport” am Mittwoch. Torri kündigte weitere Gespräche mit Basso und Scarponi an und will sich persönlich bei der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA für eine Reduzierung der üblichen Zwei-Jahres-Sperre auf die Hälfte für beide Fahrer bemühen.
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