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Bösch weist Anleitung zu kriminellen Aktionen aufs Schärfste zurück

Martin Bösch
Martin Bösch ©Christiane Eckert / VOL.AT
Tag 3 im Häusle-Prozess - Martin Bösch räumt ein: "Habe Mitarbeiter aus ihren Komfortzonen geholt"

Von Gerichtsreporterin Christiane Eckert / VOL.AT

Für Martin Bösch ist klar, warum beispielsweise einige Betriebsräte ihm unterstellen, er habe Druck ausgeübt und er sei nur an hohen Gewinnausschüttungen für die Gesellschafter interessiert. „Ich habe verschiedene Mitarbeiter aus ihren Komfortzonen geholt und dafür erntet man keinen Jubel, das ist verständlich“, so Böschs Erklärung. Verschiedene „Vier-Augengespräche“ habe es überhaupt nie gegeben, Anleitung zu kriminellen Aktionen weist Bösch aufs Schärfste zurück. Auch die Aussage, er habe den Maschinenpark aus Profitgier veralten lassen, stimme nicht, so Bösch.

Schwer zu beweisen

Auch der ehemalige abfallrechtliche Geschäftsführer lässt an Bösch wenig Gutes: „Als ich erfahren habe, was verbaut wird, äußerte ich meine kritischen Bedenken, doch Bösch rechnete mir vor, was die Entsorgung kostet und man weiß ja wie das läuft, da sitzt man jobmäßig unter Umständen ganz schnell auf der Straße“, so die Aussagen des ebenfalls Angeklagten. Derselbe Zeuge bemängelt, dass es auch keine Rückstellungen für die Abfallentsorgung gegeben habe. Bösch hält hingegen Rückstellungen einen Betrag von 225.000 Euro entgegen.

Bösch betont, dass er zum angeblichen Zeitpunkt im Urlaub gewesen sei und die Behauptungen somit nicht stimmen könnten. Der Belastungszeuge gibt an, er habe sicherheitshalber ein Gedächtnisprotokoll angefertigt. Als Bösch dieses abrufen wollte, um anhand der Metadaten zurück zu verfolgen, wann dieses erstellt, geändert und ausgedruckt worden sei, stößt er auf technische Hindernisse. „So hatte ich nicht die Möglichkeit, die Sache nach zu vollziehen. Ich halte dieses Gedächtnisprotokoll für ein fake“, sagt Bösch.

Pause

Nun ist erst einmal Pause, nächsten Montag geht es weiter. Bösch ist erst der erste Angeklagte, einer wurde mittels Diversion erledigt, somit verbleibt noch eine lange Verhandlungsstrecke. Der „Wirtschaftskrimi“, wie Bösch es anfangs nannte, hat somit noch etliche Folgen.    

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