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Bodensee--VHS erkundeten Leutkirch und den Bürgerbahnhof

Die VHS-Mitarbeiter vor dem Bürgerbahnhof in Leutkirch.
Die VHS-Mitarbeiter vor dem Bürgerbahnhof in Leutkirch. ©VHS/Veigl-Petschko
Bregenz. (hapf) Der traditionelle Mitarbeitertag der Bodensee-Volkshochschulen fand in diesem Jahr in Leutkirch statt. Neben den internen Beratungen stand ein Austausch mit Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle und ein umfangreiches Kultur- und Besichtigungsprogramm auf der Agenda.
VHS Bodensee Mitarbeitertag

Darunter auch das bürgerschaftliche Projekt „Bürgerbahnhof“.

„Die Zusammenarbeit der Volkshochschulen (VHS) um den Bodensee ist vorbildlich und dient dem gegenseitigen Austausch von Informationen und Erfahrungen, die dann jeder einzelnen VHS zugutekommen“, erklärte Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle aus Leutkirch im Allgäu vor den Teilnehmer am diesjährigen „VHS-Mitarbeitertag“ in Leutkirch. „In der immer wichtiger werdenden Erwachsenenbildung spielen die VHS eine führende Rolle, weil sie eine gute Akzeptanz haben, vor Ort, also dezentral tätig sind und ihr Angebot ständig erweitern und den Bedürfnissen anpassen“, lobte Henle die Tätigkeit der VHS und verwies auf die aktuelle Situation „seiner“ VHS Leutkirch´, die in der städtischen Bildungslandschaft eine wichtige Rolle spielt.

Als Vorsitzende der Bodensee-Volkshochschulen bedankte sich Andrea Häfele von der VHS-Bregenz für die Gastfreundschaft. Für sie liegt die starke Akzeptanz der Volkshochschulen im Angebot und der „Kundennähe“ begründet: „Die Volkshochschulen sind erfolgreich, weil sie nahe bei Kunden sind, weil sie dessen Bedürfnisse kennen und sich das Bildungsangebot an den Interessen der Bildungswilligen orientiert.“

 

Seit 1974 Große Kreisstadt

Georg Zimmer vom Verein Heimatpflege brachte den Gästen bei einer Führung seine Heimatstadt Leutkirch näher. OB Hensle und der Leutkircher VHS-Leiter Karl-Anton Maucher informierten über das Allgäu im Allgemeinen und Leutkirch im Besonderen. Durch den im Zuge der Gebietsreform 1972 erfolgten Zusammenschluss der Altstadt mit acht umliegenden Ortschaften (Diepoldshofen, Friesenhofen, Gebrazhofen, Herlazhofen, Hofs, Reichenhofen, Winterstetten und Wuchzenhofen) zählt Leutkirch heute über 22.200 Einwohner. Leutkirch wurde deswegen 1974 zur Großen Kreisstadt erhoben. Besonders aktiv ist die Stadt in den Handlungsfeldern Energie und Klimaschutz. Maßnahmen zum Energiesparen, der Steigerung der Energieeffizienz und die Nutzung regenerativen Energien werden in Leutkirch nachhaltig betrieben.

 

Bürgerschaftliches Engagement am Beispiel „Bürgerbahnhof“

Auf großes Interesse stießen die Ausführungen von Christian Skrodzki, der das Projekt „Bürgerbahnhof“ erläuterte. In bürgerschaftlichem Engagement wurde hier von Bürgerinnen und Bürgern aus Leutkirch eine Genossenschaft gebildet, die den leerstehenden Bahnhof ankaufte, sanierte und restaurierte. Eröffnet am 21. April 2012, steht er heute als Begegnungs- und Informationszentrum, als anregender Ort für alle, die sich weiterbilden wollen und nicht zuletzt als gastronomischer Anziehungspunkt zur Verfügung.

Über 600 Mitglieder brachten über 1,1 Millionen Euro „Bürgerkapital“ auf und investieren mehrere Tausend ehrenamtlicher Stunden in den Erhalt des historischen Bürgerbahnhofs. Ihnen gelang damit die Rettung dieses Denkmals, das 1889 errichtet wurde und mit der Stilllegung der Bahnstrecke nach Isny in den 1990er Jahren seine Bedeutung verlor.

Anders, wie etwa in Bregenz, wo der alte k.k. Bahnhof und auch die Gulaschbrücke bedenkenlos dem Erdboden gleichgemacht wurden, gelang es in Leutkirch, altes Kulturgut zu erhalten und daraus zum Nutzen der Stadt Neues entstehen zu lassen.

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