Not machte offenbar auch zu früheren Zeiten Menschen erfinderisch: Weil die Mönche dank strenger Fastenregeln über Wochen hinweg nur flüssige Nahrung zu sich nehmen durften und doch satt werden wollten, verwendeten sie zum Brauen des Getränks einfach deutlich mehr Malz.
Auf diese Art und Weise erhielten die Mönche auch über die Fastenzeit hinweg lebensnotwendige Kalorien, lächelt Rudolf Mayr, der bei den Biermachern in Frastanz für den Geschmack des Bockbiers verantwortlich zeichnet. 60.000 Flaschen des unter Bierfreunden beliebten Bockbieres verlassen jeweils zu Ostern und an Weihnachten die Brauerei.
An der Produktion selbst habe sich bis zum heutigen Tag nicht wesentlich viel geändert, erzählt Mayr. Auch heute noch werde beim Herstellen ein höherer Anteil an Malz verwendet. Damit erhalte das Bier seine besondere Note im Hinblick auf Geschmack und Stärke: Während das Normalbier im Durchschnitt 5,3 Prozent Alkohol besitze, weise Bockbier 6,3 Prozent auf.
Mayr selbst ist praktisch bei den Frastanzer Bierproduzenten aufgewachsen: Im Alter von 15 Jahren begann der dreifache Familienvater eine Lehre zum Bierbrauer in Frastanz. Und nach einer dreijährigen Gesellenzeit entschloss er sich für eine zweijährige Ausbildung zum Braumeister in München. 1998 kehrte Mayr als Meister seines Fachs wieder in die Brauerei Frastanz zurück. Was zeichnet eigentlich ein gutes Bier aus? Ein Bier ist für mich dann gut, wenn es einen eigenen Charakter besitzt, betont der Braumeister.
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