Christian Klien wurde von Teamchef Mario Theissen gestern früh persönlich über das Aus informiert. “Das war für mich ein großer Schock es ist ziemlich plötzlich gekommen und wurde im BMW-Vorstand so entschieden.” Die Krux: Klien absolviert heute, am Tag nach dem offiziellen Ende, in der Nähe von Mailand einen Aerodynamik-Test für das Team. Der BMW-Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer begründete die Vollbremsung mit “einem Strategiewechsel innerhalb des Unternehmens, das künftig das Hauptaugenmerk auf neue Antriebstechnologien und Nachhaltigkeit legen will.” Das in diesem Jahr klar verpasste Ziel, um die WM mitzufahren nach 10 von 17 Rennen ist BMW Achter in der Konstrukteurswertung, soll nicht den Ausschlag gegeben haben.
Vertrag bis 2011
Der Ausstieg von BMW macht Klien nicht automatisch arbeitslos. Der Vertrag des Hohenemsers ist mit der BMW-Sauber AG abgeschlossen und läuft noch bis 31. Dezember 2011. In den Jahren 2010 und 2011 war der 26-Jährige als Fahrer vorgesehen. Klien, der ab nächster Woche in Sardinien urlaubt, verschwendet keine Gedanken an die nächste Saison oder an eine neue Equipe. “Ehe das neue Concorde-Abkommen zwischen dem Motorsport-Weltverband und den Rennställen nicht unterschrieben ist, wird sich auf dem Fahrersektor wohl nichts tun.” Und außerdem sei bei seinem aktuellen Arbeitgeber genug zu tun: “Ich bin Angestellter von BMW-Sauber, habe einen laufenden Vertrag. Wir entwickeln schon für das nächste Jahr und tun alles, um das aktuelle Auto zu verbessern.” Ob sich Klien ein erneutes Engagement von Peter Sauber in der Formel 1 vorstellen kann? “Das will ich nicht beurteilen. Aber man muss schon sehen: wir haben ein intaktes Team mit einer guten Infrastruktur. Unter diesen Voraussetzungen hat der Rennstall Zukunft. Ich kann es mir gut vorstellen, dass man so wie Honda mit Brawn einen Käufer finden wird. Ich denke, es wird irgendwie weitergehen.”
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