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Blut-Pass soll Radsport heilen

Mit dem Allheilmittel "Blut-Pass" will der Dauer-Patient Radsport seine Doping-Krankheit auskurieren. Doch im Ringen um die eigene Glaubwürdigkeit müssen nun Taten folgen.

Wenn es bei Lippenbekenntnissen bleibt, wird die Einführung des biologischen Passes und die Verdoppelung der Trainings- und Wettkampfkontrollen wirkungslos verpuffen. “Dieser Blut-Pass ist ein inhaltlicher Fortschritt. Wir starten das Experiment im Radsport 2008. Wenn es gut funktioniert, werden wir es auf andere Sportarten übertragen”, sagte der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, Richard Pound, am Dienstag zum Abschluss des Anti-Doping-Gipfels in Paris.

Die französische Sportministerin Roselyne Bachelot als Gipfel-Gastgeberin, UCI-Chef Pat McQuaid und Pound unterzeichneten eine Erklärung, mit der dem Radsport der Weg in eine saubere Zukunft geebnet werden soll. Mit der Einführung des Blut-Passes beschlossen sie ein “indirekte Methode zur Doping-Erkennung”: Eine unabhängige Expertenkommission soll anhand der Pässe auffällige Blut- und Urinwerte feststellen.

Der krisengeplagte Radsport erhofft sich dadurch den Weg aus der Krise. “Der Blut-Pass ist verpflichtend. Das geschieht nicht auf freiwilliger Basis”, betonte der Chef des Weltverbands UCI, McQuaid. Bereits zu Beginn der neuen Saison solle der individuelle Pass, auf dem die Ergebnisse sämtlicher Blut- und Urinkontrollen jedes Profis notiert werden, zum Einsatz kommen. “Wir wären zufrieden, wenn die Blutwerte stabil blieben. Dann hätten wir die Gewähr, dass die, die betrügen wollten, davon abgeschreckt wurden”, sagte McQuaid. Spätestens bei der Tour de France im kommenden Jahr werde der Pass dann unerlässliches Teilnahme-Kriterium sein.

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