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Bisher drei Tote bei Hochwasser

Das Hochwasser in Teilen Österreichs hat bis Montagabend drei Todesopfer gefordert. In Hallein starb ein Mann in einem überfluteten Keller, ein Feuerwehrmann kam im Lungau ums Leben.

In Kirchheim im Innkreis (Bezirk Ried) erdrückte ein Erdrutsch einen 48-Jährigen. In Oberösterreich verlagerten sich die Probleme in Richtung Donau. In Salzburg zeichnete eine Besserung der Situation ab.

In „Abwarteposition“ befanden sich die Einsatzkräfte in Niederösterreich. In der Steiermark dürfte der Höhepunkt des Hochwassers überschritten sein. Auch in Wien stieg am Abend der Pegel der Donau. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) sprach sich gegenüber dem ORF für ein „Solidaritätsopfer“ für jene aus, die Hab und Gut verloren haben.

Im Land Salzburg standen zumindest 1.000 Gebäude unter Wasser, berichtete Landeshauptmann Franz Schausberger (V) im Anschluss an eine Sitzung des Krisenstabes. In der Stadt Salzburg sollte dieses Expertengremium auch über die Nacht aktiv bleiben, um bei Eventualitäten rasch Maßnahmen zu ergreifen. Im Bundesland wurden Einsatzkräfte so weit wie möglich abgezogen, damit sie am Dienstag ausgeruht bei den Aufräumarbeiten helfen können.

Die Pegel gingen in Salzburg langsam zurück – zum Beispiel in der Mozartstadt von 8,20 auf 7,80 Meter. Eine kritische Lage erwarteten die Fachleute für den nördlichen Flachgau im Raum Oberndorf, wohin die Wassermassen der Salzach flossen. 3.275 Feuerwehrleute, 200 Rot-Kreuz-Helfer, 90 Gendarmen und 412 Soldaten standen im gesamten Bundesland Einsatz. 50.000 Sandsäcke lagen noch in Reserve bereit.

In Oberösterreich verlagerten sich die Probleme am Montagabend in Richtung Donau. Dies hatte zwei Ursachen: Einerseits kamen große Wassermengen aus den hochwasserführenden Donau-Zubringern, andererseits aber auch aus der bayerischen Donau. Daher wurden entlang der oberösterreichischen Donau die Vorkehrungen verstärkt, zum Teil trat der Fluss auch bereits aus den Ufern.

In Linz gab es am Montagabend Katastrophenalarm, das heißt, die entsprechenden Einsatzpläne wurden aktiviert. Es wurden vor allem im Stadtteil Alt-Urfahr – nahe der Nibelungenbrücke – Sandsäcke vorbereitet, um größere Überschwemmungen zu verhindern. Teile von Alt-Urfahr standen unter Wasser.

In Niederösterreich herrschte ebenfalls weiter Alarmbereitschaft. „In Grafenwörth sind die Menschen auf der Flucht, da erwarten wir das Vordringen des Wassers bis ins Ortszentrum“, berichtete Feuerwehr-Sprecher Jörg Würzelberger. Durch die weniger betroffene Bevölkerung gehe jedenfalls „eine Welle der Hilfsbereitschaft“, viele Hochwasser-Opfer fanden auf diese Weise ein Not-Quartier für die Nacht.

Erste Überflutungen wurden aus Amstetten und Ybbs gemeldet, die Pegelstände der Donau sind laut Angaben der Hydrologischen Abteilung der NÖ Landesregierung weiter „stark steigend“. Bis 3.00 Uhr werden etwa in Kienstock 9,50 Meter erwartet, in Ybbs 8,20 Meter, in Korneuburg sieben Meter sowie in Wildungsmauer 6,10 Meter. „Stabil“ war die Lage laut Würzelberger hingegen im Kamptal.

In Wien stieg der Wasserstand der Donau und im Entlastungsgerinne. Man rechnete mit einer Überflutung des Freizeitareals an der Neuen Donau, auch eine Überflutung des Kaisermühlentunnels wurde nicht ausgeschlossen. Die kritische Marke einer Durchflussmenge von 14.000 Kubikmetern pro Sekunde Wasser sollte aber laut Expertenmeinung nicht erreicht werden.

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