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Bisher 302 Berichte von Nebenwirkungen bei 200.000 Impfungen

Bei nur 0.15 Prozent aller CoV-Impfungen in Österreich wurden überhaupt Nebenwirkungen gemeldet.
Bei nur 0.15 Prozent aller CoV-Impfungen in Österreich wurden überhaupt Nebenwirkungen gemeldet. ©APA/dpa
Vom Start der Impfkampagne am 27. Dezember bis zum vergangenen Freitag haben 302 Personen in Österreich vermutete Nebenwirkungen nach einer Covid-19-Impfung gemeldet. Bis dahin wurden 199.277 Impfungen im e-Impfpass eingetragen.
2,3 Prozent bisher geimpft

Die an das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) berichteten Beschwerden waren überwiegend leicht. Es gab 66 Meldungen über Kopfweh, 50 zu Übermüdung und 46 Personen bekamen Fieber. Allergische Reaktionen wurden bisher zehn erfasst.

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Das sind häufige Nebenwirkungen

Zu den zehn häufigsten vermuteten Nebenwirkungen gehörten außerdem Schüttelfrost sowie Schmerzen an der Impfstelle (je 35 Meldungen), Übelkeit (33) und Schwindel (31). 28 Personen berichteten über Schmerzen in Extremitäten, 25 über Ausschläge und 22 über Schwellungen von Lymphknoten (Lymphadenopathie). Bei elf Impflingen wurden außerdem Beschwerden an den Gesichtsnerven (Fazialisparese bzw. orale Parästhesie) gemeldet. Bei allen trat das Problem nur vorübergehend auf.

Schwerwiegende Nebenwirkungen

Vereinzelt kam es auch zu schwerwiegenden Beschwerden nach Impfungen. "Nebenwirkungen werden als schwerwiegend betrachtet, wenn sie tödlich oder lebensbedrohend sind, einen Spitalsaufenthalt erforderlich machen oder verlängern, zu bleibender oder schwerwiegender Behinderung oder Invalidität führen oder einen Schaden beim Un-/Neugeborenen verursachen bzw. einen Geburtsfehler darstellen", erläuterte das BASG in dem Bericht auf seiner Internetseite.

Kaum schwerwiegende Fälle

Bei drei Patienten wurde bisher eine vermutete Nebenwirkung als lebensbedrohend gemeldet. Bei einer Person sei der Gesundheitszustand wiederhergestellt worden, zwei weitere sind "noch in Abklärung bzw. konnten keine weitere Information eingeholt werden", berichtete das BASG. Bei zwölf Patienten war im zeitlichen Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung ein Spitalsaufenthalt erforderlich oder ein solcher wurde verlängert. Acht davon sind bereits wieder genesen, bei vier ist die Abklärung noch nicht abgeschlossen.

Bis zum 29. Jänner wurden 18 Todesfälle in zeitlicher Nähe zu einer Impfung gegen Covid-19 erfasst. Bei zwei Verstorbenen wurde bei einer Obduktion ein Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen. Bei zwei weiteren fiel die Impfung in die Inkubationszeit einer Covid-19-Erkrankung im Rahmen derer die Patienten verstarben. Fünf Verstorbene hatten schwerwiegende Vorerkrankungen, die vermutlich todesursächlich waren, berichtete das BASG. Neun Todesfälle sind noch in Abklärung. "Bis dato gibt es keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Impfung", wurde betont.

Speziell am Beginn der Impfaktion werden hauptsächlich hochbetagte Personen geimpft, hieß es in dem Bericht. Die erwartete Zahl der natürlichen Todesfälle eine Woche nach Impfung beträgt bei Risikopersonen im Alter von 80 Jahren und älter 3,5 pro 1.000. Demnach sei "mit einem Todesfall pro 290 Personen dieser Altersgruppe innerhalb einer Woche, unabhängig von einer Impfung, zu rechnen".

Mehr Frauen betroffen

Von den bisherigen 302 Personen, die Nebenwirkungen gemeldet hatten, waren mit 219 überwiegend Frauen. 116 Meldungen stammten aus der Altersgruppe 18 bis 44 Jahre, 111 von 45- bis 64-Jährigen und 50 von über 75-Jährigen. 301 Betroffene berichteten über mögliche Nebenwirkungen nach einer Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin, das bis zum 29. Jänner laut e-Impfpass 196.077 mal in Österreich verabreicht wurde. Zu den bis dahin eingetragenen 3.200 Moderna-Vakzinen wurde eine Meldung erfasst. Somit gab es insgesamt bei beiden bisher verimpften mRNA-Wirkstoffen 1,52 Nebenwirkungsmeldungen pro 1.000 Impfungen.

"Nicht jedes Krankheitszeichen, das im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung auftritt, ist auch auf die Impfung zurückzuführen", betonten die BASG-Experten. Wenn Impfstoffe an sehr viele Personen verabreicht werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer Impfung Beschwerden auftreten, die nicht durch die Impfung ausgelöst wurden.

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(APA)

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