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Bischof Rudigier: Seelsorger, nicht Kirchenfürst

"Die Amtszeit Rudigiers war eine Epoche des kirchlichen Aufbruchs und der pastoralen Erneuerung", so der Linzer Bischof Ludwig Schwarz. Bild: Bischof Rudigier, Kirchenfenster in Partenen.
"Die Amtszeit Rudigiers war eine Epoche des kirchlichen Aufbruchs und der pastoralen Erneuerung", so der Linzer Bischof Ludwig Schwarz. Bild: Bischof Rudigier, Kirchenfenster in Partenen. ©Gerhard Scopoli
Bischof Franz Joseph Rudigier

Mit einem Gottesdienst im Linzer Mariendom wurden am Donnerstagabend die Gedenkfeiern zum 200. Geburtstag von Bischof Franz Joseph Rudigier (1811 bis 1884) eröffnet.

In den 31 Jahren, in denen Rudigier Bischof von Linz war, habe er die junge Diözese sehr entscheidend geprägt”, meinte der Linzer Bischof Dr. Ludwig Schwarz im Vorfeld der Feierlichkeiten. Mit dem Mariendom habe der am 7. April 1811 in Partenen geborene Diener Gottes der Diözese ein sichtbares Symbol diözesaner Identität gegeben. Die Orden habe Rudigier als Motoren der spirituellen Erneuerung gefördert. Insgesamt sei es während seiner Amtszeit zu über 60 neuen Niederlassungen von Orden in der Diözese Linz gekommen. Die Amtszeit Rudigiers sei eine Epoche des kirchlichen Aufbruchs und der pastoralen Erneuerung gewesen. Wegen seines Kampfes gegen den liberalen, demokratischen Staat habe er als nicht unumstrittene Persönlichkeit gegolten. Dem Bild des guten Hirten habe der Kleriker nicht nur durch die 835 Pfarrvisitationen während seiner Amtszeit (1853 bis 1884) entsprochen. “Er unterschied sich von so manchem Amtskollegen als neuer Typus eines Bischofs: Nicht feudaler Kirchenfürst wollte er sein, sondern Seelsorger der ihm anvertrauten Gemeinde”, hob Bischof Wagner, der achte Nachfolger von Bischof Rudigier, hervor. Der gebürtige Montafoner habe die Caritas gefördert, wo er nur konnte, und er habe ganz genau gewusst, dass er den Menschen seiner Zeit mit einem Mindestmaß an Bildung helfen konnte. Seit dem ersten Zusammentreten des oberösterreichischen Landtages im Jahr 1861 habe sich der Bischof bemüht, auch seine sozialen und karitativen Anliegen mit Nachdruck einzubringen, sagte Wagner.

GEDÄCHTNIS
Aus Anlass des Rudigier-Jubiläums werden sich die Diözese Linz und ihre Katholisch-Theologische Privatuniversität am 8. April mit seiner Person und seinem bischöflichen Wirken im Blick auf die Gegenwart neu auseinandersetzen. Darüber hinaus gelte es zu fragen, inwiefern bestimmte Aspekte seines Handelns auch für eine Ortskirche im 21. Jahrhundert vorbildlich und impulsgebend sein können. Zu Ehren Bischof Rudigiers wird am Sonntag, dem 10. April um 10 Uhr ein Pontifikalamt im Linzer Mariendom gefeiert. Daran wird auch eine Abordnung aus Gaschurn-Partenen teilnehmen. Nach der Messe wird Bischof Schwarz im Dom die Sonderausstellung “Diener Gottes Franz Joseph Rudigier” eröffnen. (Quelle: Diözese Linz)

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