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Biologischer Landwirt und Vordenker

Lustenau - Nahrungsmittel müssen zwangsläufig in aller Munde sein. Dass sie dies nun aber als hitzige Diskussionssubstanz sind – damit rechnete noch bis vor Kurzem keiner.

Aber das täglich Brot ist teuer geworden. Hat unter diesen Umständen biologischer Anbau noch Zukunft, oder wird diese in noch kostensparenderer Massen­produktion von Lebensmitteln liegen? „Nein“, sagt Hubert Vetter, Erzeuger von biologischen Agrarprodukten, mit aller Entschiedenheit. „Das Problem liegt in den Ansprüchen der Konsumenten. Sie wollen alles zu jeder Zeit haben. Deswegen werden Nahrungsmittel in ganz Europa herumgekarrt. Das ist, neben der Verwendung von Getreide-und Maisfeldern für Kraftstoff, ein Grund für die Teuerung.“

Region fördern

Für Vetter ist klar: „Würden die Menschen konsequent jene Produkte kaufen, die es in ihrer Region gibt, wären Nahrungsmittel billiger. Das ist der richtige Schluss einer deutschen Nahrungsmittelstudie. Abgesehen davon, dass ungefähr 15 Prozent aller Lebensmittel originalverpackt in den Müll gehen.“ Hubert Vetter ist ein leidenschaftlicher Biobauer. Der Sohn einer Lustenauer Landwirtschaftsfamilie, der auch eine Ausbildung als Maschinenmechaniker machte, wurde „biologisch“ nach einem Schlüsselerlebnis . „Als meine Schwester nach dem Genuss von gespritzten Erdbeeren einen Ausschlag bekam, änderte das mein Bewusstsein.“ Schon 1984 übernahm er den Hof seines Vaters in der Bahnhofsstraße. Biologisch, versteht sich. Und weil es dem damaligen Jungbauern bald zu eng wurde, kam der Plan mit einem neuen Standort im Alberried.

Klare Haltung

Seit 1996 bewirtschaftet Hubert Vetter den Hof mitten in der Natur. „Ich lebe und arbeite gerne hier“, sagt der 55-Jährige. 70 Gemüsesorten baut er im Ried an, dazu noch Getreide und Beeren. Er züchtet Fleischvieh und Hühner. Und steht unverdrossen zu seiner Philosophie. „Früher war ich ja als Biobauer ein totaler Außenseiter. Und meine Ideen über biologische Landwirtschaft vertrete ich auch heute noch gegen diverse Widerstände.“ Vetter hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Das hat ihm Kritik eingebracht, aber auch viel Respekt. Stets bildet er sich weiter. „Denn wenn du gefordert bist, stehst du wissensmäßig immer in einer Holschuld“, vertritt Vetter eine klare Haltung.

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