Billigflieger vor Rückzug: Ryanair überdenkt Wien-Strategie

Die Billigfluglinie Ryanair könnte sich aus Wien zurückziehen – oder zumindest ihr Angebot deutlich reduzieren. Wie mehrere Medien am Montagvormittag übereinstimmend berichteten, mehren sich Hinweise aus der Luftfahrtbranche, dass sich der irische Anbieter auf dem Flughafen Wien künftig seltener blicken lassen könnte.
Noch keine Bestätigung – aber auch kein Dementi
Konkret geht es um den möglichen Wegfall von Flugverbindungen, wie aus Branchenkreisen zu hören ist. Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang nicht. Andreas Gruber, Geschäftsführer der zur Ryanair-Gruppe gehörenden Laudamotion, wollte sich gegenüber der Presse nicht festlegen: „Kein Kommentar“, hieß es – ein klares Dementi blieb jedoch ebenso aus. Für mehr Klarheit könnte ein Medientermin mit Ryanair-CEO Michael O’Leary sorgen, der für Mittwoch angesetzt ist. Dann sollen nähere Informationen zur weiteren Strategie folgen.
Nach Wizz Air auch Ryanair?
Die Spekulationen rund um Ryanair kommen nur wenige Tage nach dem angekündigten Rückzug von Wizz Air aus Wien. Die ungarische Airline erklärte vergangene Woche, ihre Basis in der Bundeshauptstadt in zwei Schritten zu schließen. Bereits am 26. Oktober 2025 sollen zwei Flugzeuge abgezogen werden, die Strecken nach Bilbao und London-Gatwick fallen weg. Der vollständige Abzug der restlichen Jets und Verbindungen ist mit 15. März 2026 geplant.
Wizz Air war seit 2018 in Wien präsent und betrieb zuletzt fünf Airbus A321neo auf insgesamt 28 Routen in 20 Länder. Als Grund für den Rückzug wurden steigende Kosten genannt – konkret die Flughafenentgelte, Steuern und Gebühren für die Bodenabfertigung. All diese Faktoren seien mit dem eigenen Ultra-Low-Cost-Geschäftsmodell nicht mehr vereinbar, hieß es seitens der Airline. Man wolle sich künftig stärker auf Kernmärkte in Mittel- und Osteuropa konzentrieren.
Flughafen Wien unter Druck
Der drohende Abgang von gleich zwei großen Billigfluglinien setzt den Flughafen Wien unter Zugzwang. Die jüngsten Entwicklungen werfen Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts auf. Vor allem im Niedrigpreissegment könnten sich Veränderungen abzeichnen, wenn Airlines ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit nicht mehr sehen. Ob Ryanair tatsächlich folgt, bleibt vorerst offen – die Signale jedoch sind deutlich.
(VOL.AT)
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