Bildstein erhält eine Basilika – Gedanken von Benno Elbs
Es soll ein Festtag für die ganze Diözese werden, so Bischof Benno Elbs, der im Rahmen des Festgottesdienst die Weihe der Diözese an Maria erneuern wird.
Weihe der Diözese Feldkirch an Maria, das, was in vielen Ohren sperrig und fremd klingen mag, hat nichts mit Frömmelei zu tun. Das stellt Bischof Benno Elbs im Gespräch mit dem Vorarlberger KirchenBlatt fest. Im Gegenteil, wenn man die Weihe an Maria wirklich ernst nehme, dann „hat sie Folgen für unser Leben. Die Weihe an Maria sagt aus, dass ich Maria – ihr Leben, ihre Art des Umgangs mit der Welt und ihre Beziehung zu Gott – als Vorbild nehme für meinen persönlichen Weg. Und damit drücke ich zugleich die Bitte aus, dass sie auf mich schaut, mich stützt und tröstet, mich ganz persönlich und die Menschen und die Kirche in unserem Land“, erklärt Bischof Benno Elbs.
Ja zum Plan Gottes
Wenn am 7. Oktober die Weihe an Maria erneuert wird, denn Altbischof Elmar Fischer hatte bereits 2005 die Diözese Feldkirch Maria anvertraut, so ist damit auch die Bitte verbunden, dass Maria das Land und die Menschen darin beschützen und begleiten soll. Mit der Weihe an Maria nehme man sich diese biblische Frau, so Bischof Benno Elbs, natürlich auch zum Vorbild. Und lernen könne man, so der Bischof weiter, unendlich viel und immer wieder Neues. „Wir können von ihr vor allem das große Vertrauen lernen. Maria hat Ja zum Plan Gottes gesagt – ohne zu wissen, was auf sie zukommt und wie es ausgehen wird“ und natürlich ist Maria auch „die Kompassnadel, die unaufhörlich auf Christus zeigt. Ich bin überzeugt davon, dass mit Maria auch die Beziehung zu Gott wächst“.
Maria als politische Frau
Maria als „Patronin“ der Diözese Feldkirch, das heißt – kurz gefasst und überspitzt – dass sich damit das Land und die Leute unter den Schutz Mariens stellen. Maria selbst ist Mutter, Frau, Fürsprecherin und – Maria ist auch hochpolitisch. Das „Magnificat“, eine Rede Mariens, ist hier Schatzkiste und Fundgrube gleichermaßen. Maria betont darin, dass es vor allem die Hungernden, die Erniedrigten und die Schwachen sind, die Gott an ihrer Seite wissen können. So ist das „Magnificat“ im Hinblick auf die Marienweihe in Bildstein Programmrede und Auftrag gleichermaßen. „Die Mächtigen von heute sind jene, die Geld, Informationen, Daten haben. Damit kann manipuliert werden. Deshalb braucht es klare Regeln, wie man sowohl mit materiellen Mitteln als auch mit Information umgeht, so dass stets das Wohl des Menschen im Mittelpunkt steht. Die Hungernden unserer Zeit können wir in allen erkennen, die an den Rand gedrängt werden und nicht dazugehören dürfen. Das sind besonders Menschen, von denen man lieber hätte, dass es sie gar nicht gäbe: alte Menschen, die scheinbar nichts ,bringen‘, Asylsuchende, Menschen mit Behinderung. Mit einem Wort: Menschen, die schwach sind und uns ein anderes Gesicht der Gesellschaft zeigen“. Die Aufgabe der Kirche sei es, gerade mit Maria als Vorbild, diesen Menschen seelische und menschliche Zärtlichkeit entgegenzubringen und ihnen zu sagen: „Du gehörst dazu! Du bist wertvoll!“
Anfang und Aufbruch
Mit diesen „Ankerpunkten“ für die Kirche des Landes, ist die Erneuerung der Marienweihe keine „Frömmelei“, sondern eine sehr aktuelle Standortbestimmung. Mit der Ergebung der Wallfahrtskirche in Bildstein zur Basilika wird diese Standortbestimmung wieder in Erinnerung gerufen. Mit der Basilika Bildstein soll sie weiterwirken.
Die Wallfahrt von Bildstein
Die Bildsteiner Kirche und die Wallfahrt dorthin gehen auf eine Erscheinungsgeschichte aus dem 17. Jahrhundert zurück. Im Herbst 1629 soll den beiden Kindern Martin und Hans Höfle eine weiß gekleidete Frau erschienen sein, die ihnen erzählte, dass ein Mann ihr versprochen habe, für ihr Abbild eine Kapelle zu bauen, wenn die Pest sein Haus verschone. Als die Kinder ihrem Vater davon berichteten, erschrak er und gab ihnen zu verstehen, dass er dieser Mann sei. Bereits am nächsten Tag begann er mit den Vorbereitungen zum Bau der Kirche in Bildstein. Wenig später aber erkrankte er und starb. So, dass erst viele Jahre später sein Sohn Martin den Bau der heutigen Wallfahrtskirche fertigstellen konnte.
Mit dem Bau der Kirche setzte auch die Wallfahrt nach Bildstein ein, die den Ort und die Kirche bis heute weit über die Grenzen des Landes hinaus zu einem Zentrum der Marienverehrung werden ließen. Weltweit gibt es derzeit rund 1700 Kirchen, die den Ehrentitel einer „basilica minor“ tragen, „basilicae maiores“ hingegen gibt es nur sechs, von denen sich vier in Rom und zwei in Assisi befinden.
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