Bilder von einer europäischen Asteroidenabwehr-Mission

Die Asteroidenabwehr-Mission Hera hat ihre wissenschaftlichen Instrumente erstmals jenseits des Erde-Mond-Systems eingesetzt. Die europäische Weltraumagentur ESA präsentierte die Bilder am Donnerstag der Öffentlichkeit in einem Livestream. "Dies war die erste aufregende Erkundungserfahrung für das Hera-Team", sagte der Missions-Manager Ian Carnelli laut einer Mitteilung der ESA. Die Instrumente seien zwar bereits während Heras Abreise von der Erde getestet worden, aber noch nie jenseits der Erde und des Mondes.

Hera flog am Mittwoch am Planeten Mars vorbei, um Schwung für ihre weitere Reise zu holen. Durch die Annäherung auf bis zu 5.000 Kilometer an den Mars veränderte die Schwerkraft des Planeten die Flugbahn der Raumsonde. Dieses Manöver verkürzte laut der ESA die Reisezeit der Sonde um mehrere Monate und sparte eine erhebliche Menge Treibstoff.
Marsmond Deimos
Die von Deimos aufgenommenen Bilder zeigen die laut der ESA bisher wenig bekannte Rückseite des Marsmondes. Es gebe zwar einige Bilder von Deimos, die von Sonden aufgenommen wurden, die zwischen dem Mars und Deimos vorbeigeflogen seien, hieß es bei der ESA. Bilder von der Seite, die dem Mars abgewandt ist, seien aber selten.




Deimos ist mit einem Durchmesser von nur 12,4 Kilometern der kleinere von zwei Monden, die den Mars umkreisen. Die Forschenden der ESA erhoffen sich davon neue Erkenntnisse über die Entstehung des Mondes. Denn bisher ist unklar, ob Deimos ein eingefangener Asteroid ist, oder ob er ein Überbleibsel eines gewaltigen Einschlags auf dem Mars ist.
Asteroidenabwehr-Mission
Das eigentliche Ziel der Mission ist jedoch der Asteroid Dimorphos, wo die Sonde im Dezember 2026 ankommen wird. Vor zweieinhalb Jahren ließ die US-Raumfahrtbehörde NASA im Rahmen der Dart-Mission (Double Asteroid Redirection Test) eine Sonde in Dimorphos prallen, um ihn von seinem Kurs abzulenken. Hera soll nun genau analysieren, welche Auswirkungen dieser Einschlag hatte.

Die Universität Bern hat dafür ein Modell entwickelt, das den Einschlag der Sonde simuliert. "Die Mission trägt dazu bei, zu verstehen, wie man einen Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde ablenken kann", erklärte auch der an der Mission beteiligte Martin Jutzi von der Universität Bern der Nachrichtenagentur Keystone-SDA im Vorfeld des Starts im vergangenen Oktober.
"2024 YR4"
Die kürzliche Entdeckung des Asteroiden "2024 YR4" mache deutlich, wie wichtig eine solche Mission sei, hieß es von der ESA bei der Präsentation der Bilder. Der Asteroid wurde zum ersten Mal am 27. Dezember 2024 gesichtet. Kurz darauf wurde eine Wahrscheinlichkeit von bis zu rund drei Prozent berechnet, dass dieser im Dezember 2032 in die Erde prallen könnte.
Damit galt er als der für die Erde gefährlichste Asteroid seit Beginn der entsprechenden Weltraum-Beobachtungen. Mittlerweile schätzt die ESA die Einschlagwahrscheinlichkeit aber als sehr gering ein.
(APA)
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