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Werner „Marxx“ Bosch: Eine Welt der digitalen Farben und Formen

Werner Marxx bosch in seiner Galerie K12 in Bregenz
Werner Marxx bosch in seiner Galerie K12 in Bregenz ©Yasmin Ritter
Der Maler und Bildhauer Werner „Marxx“ Bosch (63) über Materialkenntnis und LSD-FarbräuscheLustenau. Die VN- Heimat präsentiert bekannte Maler und Bildhauer aus dem Bezirk Dornbirn und ihre Arbeit.
Werner Marxx Bosch

Dornbirn. „Mein Werkzeug ist der Computer. Ich habe immer einen Weg gesucht, wie ich Malerei weiterentwickeln und verändern kann. Ich kann am Computer Sachen machen, die ein Pinsel nicht fertig bringt“, erklärt der Künstler. Das Material wird digital. Es geht nur um Farben, Formen und Strukturen. Mit dem Computer kommt bei Bosch eine neue Ästhetik zustande. „Es ist für mich eine Entdeckungsreise. Ich will Bilder malen, die völlig unbesetzt sind. Mir geht es um den Sehprozess und darum was es für neue Konstellationen gibt“, beschreibt der Künstler seine Tätigkeit.

Der in Lustenau geborene Künstler studierte auf der Universität für Angewandte Kunst in Wien bei Peter Weibel und Oswald Oberhuber Malerei und Grafik. „Mich hat immer das Räumliche interessiert. Ich habe Holz aus dem Abfall auf der Angewandten Universität herausgeholt. Den Abfall der entstehenden Skulpturen von Studenten habe ich weiter verwendet“, erinnert sich Bosch. Der Künstler hat sich lange Zeit mit Druckgrafik beschäftigt, hat Siebdrucke, Lithografien und Radierungen gemacht.

„Wenn ich etwas gestalte, muss ich das Material kennen. Das Material diktiert uns die Form. Wir müssen damit experimentieren und in dieses Material hinein horchen. Das ist eine künstlerische Aussage“, erläutert der Maler.

Entmachtung der Kunst durch Digitalisierung

Seit etlichen Jahren beschäftigt sich der Künstler mit der Entmachtung des Kunstwerks, wie dies durch die Digitalisierung möglich ist. Er hat sich mit der Fraktalkunst auseinandergesetzt, mit deren Hilfe er fulminante Farbkompositionen erzeugt. „Sie wecken Assoziationen an LSD-Farbräusche und erwecken die Vorstellung einer Entführung in eine schöne neue Welt“, beschreibt der Künstler.

Die Fraktalkunst ist eine relativ weit verbreitete Unterform der digitalen Kunst und beschäftigt sich mit der Erschaffung von digitalen Bildern. Als eigenständige Kunstform ist die Fraktalkunst selbst unter den Künstlern umstritten, da einige argumentieren, man bilde lediglich Teile einer mathematisch-geometrischen Form als Kunstwerk ab, was nicht die eigenständige Schöpfungshöhe erreicht. Es gibt diverse Programme, die zum Erschaffen von Fraktalkunst verwendet werden. „Marx“ Bosch wählt seine abstrakten Fraktale mit leidenschaftlicher Sorgfalt aus und entwickelt diese künstlerisch weiter. Die Fraktal-Programme sind ihm dabei nur Hilfsmittel, um seine Expeditionen ins Reich der Farben und Forman in immer neuen Variationen austesten zu können. Seine Kunstwerke sind in gewissem Sinne Überführungen von natürlichen und gesellschaftlichen Phänomenen in die digitale Welt von Formen und Farben. Marxx Bosch übersetzt Formen der Natur und Welt in digitale Malerei, ein phänomenaler digitaler Landschaftsmaler!

Yas

Werner „Marxx“ Bosch gründete und leitet die Galerie K12 in der Bregenzer Kirchstrasse.

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