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Bilanz zum ersten rauchfreien Wochenende in Wien

Die Lokalgäste halten sich vorbildlich an das Rauchverbot.
Die Lokalgäste halten sich vorbildlich an das Rauchverbot. ©APA/ANDREAS WESTPHAL
Das befürchtete Chaos nach dem Inkrafttreten des Rauchverbots blieb in Wien aus, denn das neue Gesetz wird sowohl von Gästen als auch Gastronomen vorbildlich eingehalten.
Rauch-Sünder attackierten Türsteher
Nachtschwärmer zum Rauchverbot
Wien zelebrierte letzte Tschick

Seit 1. November hat es sich ausgequalmt in Österreich. Das Rauchverbot gilt ausnahmslos in der gesamten Gastronomie. Am Tag drei hat es nun zum ersten Polizeieinsatz geführt.

Zwei Brüder ignorierten das Verbot in einem Wiener Lokal und ließen sich auch nicht vom Security davon abhalten.

Weil sie Polizisten verletzten, wurden sie festgenommen. Ansonsten fiel die Bilanz am ersten rauchfreien Wochenende positiv aus.

Marktamt startete Kontrollen am 1. November

Zahlreiche Lokale zelebrierten zu Halloween noch die "letzte Tschick" in Innenräumen. Zu Allerheiligen startete das Marktamt dann seine Kontrollen. Am 1. November wurde in nur einem von 247 besuchten Lokalen geraucht. Zahlen für Samstag lagen zunächst keine vor. Eine Gesamtbilanz zum ersten Wochenende in Wien will das Marktamt am Montag bekanntgeben.

Am 1. November akzeptierten die Gäste in Wiens Lokalen die neuen Regelungen vorbildlich, die Gastronomen achteten auf die Einhaltung der Bestimmungen, die bereits seit Jahren in vielen europäischen Ländern funktionieren und dort zum drastischen Rückgang der Raucherquote geführt haben, lobte das Marktamt am Samstag.

"Grenzgeniales" Ergebnis am ersten Kontrolltag

Sprecher Alexander Hengl bezeichnete das Ergebnis der Überprüfungen gegenüber der APA als "grenzgenial". Denn man sei am ersten Kontrolltag auch in vielen einschlägigen Nachtlokalen und in allen Bezirken unterwegs gewesen. In drei Fällen fehlte die vorgeschriebene Kennzeichnung des Rauchverbots.

Hinsichtlich der insgesamt vier Verstöße wurde Anzeige erstattet. Es drohen bis zu 800 Euro Pönale. Ob tatsächlich gleich gestraft oder zuerst einmal abgemahnt wird, entscheide das jeweils zuständige Magistratische Bezirksamt, sagte Hengl. Im Wiederholungsfall sind 1.200 Euro zu entrichten. Die Maximalstrafe im bundesweit geltenden Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetz (TNRSG) liegt bei 10.000 Euro.

5.000 Kontrollen geplant

Bis Jahresende will das Marktamt voraussichtlich 5.000 Kontrollen durchführen. Anders als erwartet hatte das Wiener Marktamt gemeinsam mit der Gruppe Sofortmaßnahmen nicht schon in der Halloween-Nacht mit seinen Streifzügen begonnen, sondern erst in den Mittagsstunden des 1. November seine Mitarbeiter losgeschickt. Insgesamt ein Dutzend Kontrollore waren im Einsatz. In dieser Personalstärke gehe es nun auch weiter, kündigte der Sprecher an.

Wirte, bei denen die Behörde bereits vorbeigeschaut hat, sollten sich übrigens nicht allzu sehr in Sicherheit wiegen. "Wir werden uns Lokale sicher mehrfach anschauen", warnte Hengl.

Rauchverbot führte zu erstem Polizeieinsatz in Wien

Auf die Einhaltung des Verbots achteten auch die Mitarbeiter im Wiener Gürtellokal "Chelsea" in der Josefstadt. Zwei renitente Wiener verletzten dort in der Nacht auf Sonntag zuerst einen Türsteher, und dann noch zwei Polizisten.

Die Beamten waren kurz nach 00.30 Uhr in die bekannte Lokalität gerufen worden. Denn die Männer im Alter von 21 und 25 Jahren ignorierten zuvor das Gesetz und zündeten sich Zigaretten an. Der Türsteher machte die beiden auf das Rauchverbot aufmerksam. Daraufhin dämpften die Brüder die Glimmstängel zwar aus. Als der Security wieder wegging, zündeten sie sie wieder an.

Als das Duo des Lokals am Lerchenfelder Gürtel verwiesen wurden, wurden sie gegenüber dem Türsteher handgreiflich. Aufgrund dessen holte der Lokalbetreiber die Polizei. Die Brüder verhielten sich alles andere als kooperativ. Sie beschimpften die Beamten und attackierten diese, noch bevor sie zum Sachverhalt befragt werden konnten. Als sie die Polizisten mit dem Umbringen bedrohten, wurden sie festgenommen. Ihnen drohen neben der Strafe wegen der Missachtung des Rauchverbots Anzeigen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie wegen schwerer Körperverletzung. Für widerrechtlich Rauchende sind beim ersten Mal bis zu 100 Euro fällig, im Wiederholungsfall bis zu 1.000 Euro.

(APA/Red)

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