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Biden statt Obama beim WEF: Air Force Two in Zürich gelandet

WEF 2016: Joe Biden am Montag in Zürich-Kloten gelandet.
WEF 2016: Joe Biden am Montag in Zürich-Kloten gelandet. ©AP
Anlässlich des 46. Weltwirtschaftsforums in Davos ist am Montag hoher Besuch aus den USA am Schweizer Flughafen Zürich-Kloten in Empfang genommen worden: Joe Biden. Erstmals seit 17 Jahren macht damit ein amtierender US-Vizepräsident Davos seine Aufwartung.
Biden in Zürich gelandet

Griechenland-Krise, Konflikt in der Ukraine, Atomverhandlungen mit dem Iran: In den vergangenen zwei Jahren nutzten die Staats- und Regierungschefs der großen EU-Länder das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos für ihre Notfall-Diplomatie. In diesem Jahr ist die Gästeliste der europäischen Spitzenpolitiker etwas kürzer. Die höchstrangigste Delegation stellen heuer die USA.

Mit Vizepräsident Joe Biden ist nach Gore im Jahr 1999 wieder ein amtierender US-Vizepräsident zu Gast. Im Jahr darauf, 2000, kam der amerikanische Präsident – Bill Clinton – schließlich selbst. Vor diesem Hintergrund war die Hoffnung im Vorfeld groß, Barack Obama würde nach Davos kommen. Denn wie heuer Obama befand sich auch Clinton damals in seinem letzten Amtsjahr, berichtet die NZZ in ihrer Online-Ausgabe. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht, statt der Air Force One landete am Montag die Air Force Two – so genannt, kaum, dass der Vizepräsident der USA an Bord ist.

 

Zu Biden gesellen sich beim WEF übrigens nicht weniger als fünf US-Regierungsmitglieder, darunter Außenminister John Kerry und Verteidigungsminister Ashton Carter.

Mehr als 40 Staats- und Regierungschefs in Davos

Summa sumarum werden bei der 46. Auflage des Weltwirtschaftsforums mehr als 40 Staats- und Regierungschefs erwartet. Zu den großen Abwesenden zählen etwa die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Francois Hollande und Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi, wie aus der Liste bestätigter WEF-Teilnehmer hervorgeht. Mit David Cameron und Justin Trudeau werden unter den G-7-Ländern einzig Großbritannien und Kanada ihre Regierungschefs nach Davos entsenden.

Während Europa etwas aus dem Scheinwerferlicht heraustreten wird, dürften die Krisenherde des Nahen und Mittleren Osten und in Nordafrika sowohl die Reden und Panels auf dem “Zauberberg” als auch die Gespräche und Verhandlungen in den Hinterzimmern dominieren.

Mit Spannung erwartet: die Nachbarländer Syriens

Mit Spannung erwartet werden die Delegationen der Nachbarstaaten des Bürgerkriegslands Syrien: Die Türkei (Ahmet Davutoglu), der Irak (Haidar Abadi), Israel (Benjamin Netanyahu), und der Libanon (Tammam Saeb Salam) werden durch die jeweiligen Premierminister vertreten, Jordanien durch Königin Rania Al Abdullah. Tunesien und Mali sowie Afghanistan und Pakistan entsenden ebenfalls ihre höchsten politischen Amtsträger. Auf der Teilnehmerliste finden sich auch die Außenminister des Iran und Saudi-Arabiens. Die Beziehungen der beiden Länder sind seit Jahresbeginn besonders angespannt.

Aus Österreich Mitterlehner und Kurz beim WEF

Aus Österreich haben Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sowie Außenminister Sebastian Kurz (beide ÖVP) eine Teilnahme eingeplant. Kurz wird an offiziellen Gesprächskreisen zu Syrien und Nahost teilnehmen sowie mit einigen Amtskollegen und Unternehmern zusammentreffen, hieß es aus dem Außenministerium.

Weltwirtschaftsforum erörtert Krisen und industrielle Revolution

Die 46. WEF-Jahrestagung findet von 20. bis 24. Jänner statt. Mehr als 2.500 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kunst und Medien hat die WEF-Stiftung dazu insDavoser Kongresszentrum geladen.

Motto der diesjährigen Ausgabe ist die “Bewältigung der vierten industriellen Revolution”. Darunter verstehen die Organisatoren des Weltwirtschaftsforums die rasant fortschreitende technologische Entwicklung des Internets, leistungsfähiger Sensoren, künstlicher Intelligenz und des maschinellen Lernens.

Da die “vierte Revolution” stark vom IT-Sektor geprägt wird, werden mehrere Spitzenvertreter von Branchenriesen in Davos erwartet, so vom Google-Mutterkonzern Alphabet (Eric Schmid), von Facebook (Sheryl Sandberg) und von Alibaba (Jack Ma Yun). Die Augen werden auch auf die Firmenchefs von Übernachtungsanbieter Airbnb und Taxidienst Uber gerichtet sein, die neue Geschäftsmodelle eingeführt haben. (red/APA)

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