Bibi und Tina reiten und hexen wieder. Vor allem aber bekommen sie es mit einem herrlich bösen Kurt Krömer und einem schnuckeligen Alien zu tun. Der fünfte Teil der Filmreihe startet hierzulande am Donnerstag in den Kinos.
Bibi & Tina: Einfach anders - Kritik zum Film
Nicht nur Meteoriten landen auf der Erde in diesem neuen Bibi-und-Tina-Film. Nein, auf die beiden so pferdeaffinen und teils über magische Kräfte ("Hex, hex!") verfügenden besten Freundinnen wartet auch ein kleiner, ziemlich lustiger Außerirdischer. Doch damit nicht genug: Ein vom Berliner Kultkomiker Kurt Krömer verkörperter Bösewicht ist auch mit von der trubelig-bunten Partie in "Bibi & Tina: Einfach anders".
Die Regie zu diesem, mit famoser Musik untermalten Mehrgenerationenstreifen, sie kommt erneut von Komödienaltmeister Detlev Buck ("Männerpension"), der auch die erfolgreichen vier bisherigen Bibi-und-Tina-Teile unter seiner Ägide wusste (von "Bibi & Tina", 2014, bis zu "Bibi & Tina: Tohuwabohu Total" von 2017).
Bibi (verkörpert von der wunderbaren Katharina Hirschberg) und Tina (gleichermaßen überzeugend: Harriet Herbig-Matten) heißen drei neue, zunächst ziemlich rätselhafte Feriengäste auf dem Martinshof willkommen: Sie nennen sich Disturber, Silence und Spooky und sind einfach, ja, ein klein wenig anders. Silence spricht nicht so gern, Spooky glaubt an Außerirdische und die kahlhaarige Disturber, die sagt Bibi ziemlich bald den Kampf an.
Disturbers Misstrauen treibt Bibi und Tina schließlich sogar in die Arme des mysteriösen V. Arscher (Krömer), der noch eine, bis in Schulzeiten zurückreichende Rechnung offen hat mit Graf Falko (Holger Stockhaus). Die Aufregung (Fans von Frederick Lau und Kida Khodr Ramadan hier bitte aufgepasst!) um den Meteoritenhagel aus dem All reißt indessen nicht ab. Und der kleine Außerirdische, der sich immer ein wenig im Hintergrund hält, der ist ja auch noch mit dabei.
Bibi & Tina: Die Kritik
Während sich Detlev Buck mit seiner letztjährigen, zwar unterhaltsamen, indes nie ganz stimmigen Thomas-Mann-Adaption "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" keinen allzu großen Gefallen getan hat, ist der norddeutsche, Albernheiten nicht abholde Regisseur hier wieder ganz in seinem Element. Gelungen ist eine Balance aus Kinder-, Jugend- und auch Erwachsenenfilm. Man langweilt sich jedenfalls auch als elterliche Kinobegleitung keineswegs, dafür bereitet der flott erzählte Streifen viel zu viel Spaß.
Manch Szene ist herrlich albern - nicht zuletzt die vielen Gesangspassagen (darunter die vielleicht hübscheste Hommage an die Kartoffel des Kinos). Hier ein Nietzsche-Zitat, da ein Kurt Krömer, den man lang nicht so entfesselt, böse und durchgeknallt erlebt hat, dort ein kleiner historischer Exkurs zu Friedrich dem Großen: Auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten.
Ja, die Andersartigkeit, die behauptet der Film nicht nur im Titel. Vor allem zum Ende des kurzweiligen 102-Minüters hin wird es thematisiert: Anders- und auch Unvollkommen-Sein, das ist völlig okay. Nie trägt Buck dabei zu dick auf, nie wird es pädagogisch, gar moralinsauer. Da ist Bucks anarchische Ader glücklicherweise vor - wer mag schon besserwisserische, allzu belehrende Kinderfilme.
Fast alle hier haben ihre Defizite: von der nervigen Radiomoderatorin, über den verpeilten, tendenziell lebensuntüchtigen Grafen bis hin zum mysteriösen V. Arscher, der sich nicht recht zu entscheiden vermag zwischen dieser und jener Person, von einem Outfit ins nächste schlüpft (und auch mal als Vampir erscheint - dem einzigen leicht unheimlichen Moment der sonst kinderfreundlichen Adaption). Das alles jedenfalls macht ordentlich viel Spaß und lässt eigentlich nur eine Schlussfolgerung zu: Bibi und Tina und der kleine, an Ritter Rost erinnernde (leider viel zu selten auftretende) Außerirdische, sie werden diesen Kinosommer rocken mit ihrem sympathischen Anders-Sein.
(APA/red)
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