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Biathlon WM in Oslo

Die Biathlon-Staffel der Herren ist am Sonntag wegen zu schlechter Sicht abgebrochen worden. [27.2.2000]

Biathlon: WM-Herren-Staffel wegen Nebels abgebrochen – Ersatz Lahti
Utl.: Schlechte Sicht sorgte am Schießstand für irreguläre
Bedingungen – Deutsche führten, ÖSV-Team lag auf Rang sechs =
Beim Abbruch lag das deutsche Quartett in Front, beim Liegend-Schießen der Schlussläufer brach der Österreicher Franz Berger als Technischer Delegierter bzw. Chef der Jury den Bewerb ab. Das ÖSV-Team befand sich zu diesem Zeitpunkt auf Rang sechs. Die WM-Medaillen werden nun am 12. März im Rahmen des Weltcup-Events in Lahti vergeben.

Berger war schon einige Minuten vor der Entscheidung immer wieder zum Schießstand gegangen, um die Sicht zu den Scheiben zu kontrollieren. „Da war es schon kritisch. Beim Abbruch ging dann einfach nichts mehr“, so Berger. Für den 44-jährigen ÖSV-Referent war es die zweite Entscheidung dieser Art. Bereits beim 10-km-Bewerb der Olympischen Spiele in Nagano wurde abgebrochen, damals wegen starker Schneefälle. Der dritte Abbruch in der Biathlon-Geschichte passierte 1972 bei Olympia in Sapporo.

Die Neuaustragung in Lahti kommt besonders den Österreichern entgegen. Startläufer Wolfgang Perner hatte sein Visier bei noch akzeptabler Sicht schlecht eingestellt, musste drei Mal in die Strafrunde und übergab nur als Zwölfter. Allerdings behinderte da schon starker Wind beim Zielen. ÖSV-Cheftrainer Reinhard Grossegger nahm Perner daher auch in Schutz: „Wolfgang war ja nicht der Einzige, der daneben schoss. Es war schwierig, das richtige Mittel zwischen Risiko und Zuwarten zu finden.“

Für Letzteres entschied sich der Tiroler Ludwig Gredler. Der WM-„Silberne“ über 20 km ließ sich am Schießstand Zeit, kassierte „nur“ eine Strafrunde und übergab als Zehnter an Günther Beck. Der 23-Jährige zeigte eine tadellose Leistung, blieb ohne Strafrunde und übergab als Siebenter an 20-km-Weltmeister Wolfgang Rottmann. Der Salzburger überlief bis zum Abbruch noch den finnischen Läufer, eine Medaille wäre aber bereits außer Reichweite gewesen.

Grossegger freut sich nun auf den WM-Ersatz in Lahti: „Das wird ein neues Spiel, die Karten werden neu gemischt.“ Die ÖSV-Läufer werden nun die nächsten Tage in der Heimat verbringen und sich von den Strapazen der vergangenen Wochen erholen. Am Dienstag, 7. März, erfolgt der Abflug nach Lahti.

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