Gegen dieses Vorhaben sprachen sich in der Sitzung die beiden Abgeordneten der Grünen aus. Salzburg solle die Riesenchance nützen, betonten übereinstimmend LHStv. Othmar Raus (S) und Wilfried Haslauer (V). Er könne grundsätzlich der Bewerbung etwas Positives abgewinnen, doch müssten noch viele offene Fragen geklärt werden, stellte F-Klubobmann Karl Schnell fest.
Das Einende müsse nun vor das Trennende gestellt und die Chance ergriffen werden, international anzutreten und sich präsentieren zu können, unterstrich Sport- und Finanzreferent Raus. Mit der Olympia-Bewerbung werde die ganze Welt auf Salzburg aufmerksam. Ergreifen wir die Chance und gehen wir vom Hochmut weg: Wir brauchen Gäste und Produkte, die hinausgehen. Olympia ist nicht das Allheilmittel, aber eine Chance. Aber auch der Kleinmut wäre die falsche Reaktion, so der SP-Politiker. Den Werbewert der Bewerbung für den heimischen Tourismus bezifferte er auf rund 30 Millionen Euro. Die Bewerbung könne als Lokomotive für viele wichtige Projekte dienen – nicht nur Sportstätten, sondern auch um andere Investitionen wie z.B. im Verkehrsbereich, die ohnehin anstünden, sagte Raus.
Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs und ich will diesen Erfolg für Salzburg, zeigte sich Haslauer in Anlehnung an ein Zitat von Carl Amery entschlossen, alles für eine Austragung olympischer Winterspiele zu tun. Es würden insgesamt 1,25 Mrd. Euro Investitionen nach Salzburg fließen. Bauten, auf die Salzburg sonst lange warten müsste, könnten rascher realisiert werden. Wir alle müssen aber auch Anwälte jener Bezirke sein, die nicht als Austragungsorte vorgesehen sind, betonte der ÖVP-Landesparteiobmann, der besonders auf die Wichtigkeit der Verkehrsinfrastrukturprojekte im Pinzgau hinwies. Salzburg sei ein Land der Vielfalt, die Betonung der Kultur schließe den Sport nicht aus, erklärte Haslauer. Salzburg stünde für eine friedliche Begegnungsstätte und einen friedlichen Wettbewerb: Wir wollen menschliche Spiele, sicher keine protzigen oder hybriden.
Das Thema Olympia sei zwar berechtigt, doch werde im Landtag zu früh darüber diskutiert, denn es wären noch viele Fragen offen, sagte Schnell. Die olympische Idee hätte früher sofort jeden angesteckt, doch es seien Fehler passiert – wie der Gigantismus, so dass sie in Misskredit geraten seien. Von Salzburg erwartet er sich ein maßvolles und nicht überzogenes Konzept, so Schnell.
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) erklärte, dass möglichst viel Geld von Privaten hereingeholt werden soll. Es sei auch ein wichtiger Impuls, auf allen Politikfeldern tätig zu werden – also auch für Soziales, für den öffentlichen Verkehr oder für Regionen. Burgstaller kündigte auch an, dass öffentliches Geld erst dann ausgegeben werde, wenn eine Entscheidung für Salzburg gefallen sei. Um breite Akzeptanz und einen breiten Konsens zu finden, sei nun sachliche Informationsarbeit zu leisten. Sobald alle Unterlagen vorliegen, werden auch alle Parteien informiert.
Olympia sei langfristig gesehen wie ein Strohfeuer: Große Hitze für kurze Zeit, keine dauerhafte Wärme. Er sei gegen das olympische Strohfeuer, sagte LABg. Cyriak Schwaqighofer (Grüne). Der Wandel zur Sportstadt sei in Salzburg nicht möglich – dies koste viel und bringe nichts. Studien hätten ferner bewiesen, dass die Auswirkungen nach Olympischen Spielen nur marginal seien.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.