Bewaffnete greifen Internat in Nigeria an – mehrere Menschen entführt
Keine Gruppe reklamierte die Entführung aus dem Internat im Bundesstaat Kebbi für sich. In den vergangenen Jahren hatten sowohl islamische Extremisten als auch Verbrecherbanden, die auf Lösegeld aus waren, Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Teilen des Landes entführt.
Der Angriff ereignete sich laut Polizei gegen 4.00 Uhr morgens, als die Täter die Mädchen aus ihren Schlafsälen verschleppten. Die Angreifer seien auf Motorrädern auf das Schulgelände gefahren, sagte Abdulkarim Abdullahi Maga, dessen Tochter und Enkelin zu den Verschleppten zählen. Anders als die Polizei berichtete er von zwei Todesopfern, einem Lehrer und einem Wachmann.
Polizei sucht nach Entführern
Das Internat liegt in Maga im Bezirk Danko-Wasagu. Polizeisprecher Nafi’u Abubakar Kotarkoshi sagte, die Angreifer seien mit modernen Waffen ausgerüstet gewesen und hätten sich ein Feuergefecht mit den Wachleuten geliefert. Ein Einsatzteam suchte mutmaßliche Fluchtrouten und umliegende Wälder ab, um die Entführten zu befreien und die Täter zu finden, wie die Polizei mitteilte.
Im Norden Nigerias werden seit Jahren immer wieder Menschen verschleppt. Dutzende bewaffnete Gruppen nutzen die mangelnde Sicherheitspräsenz aus, um Dörfer und Hauptstraßen anzugreifen. Sie sehen in Entführungen zunehmend eine lukrative Einnahmequelle, um andere Verbrechen zu finanzieren und Dörfer in der rohstoffreichen, aber schlecht überwachten Region des Landes zu kontrollieren.
Im März 2024 wurden mehr als 130 Schulkinder befreit, nachdem sie mehr als zwei Wochen in Gefangenschaft im nigerianischen Bundesstaat Kaduna verbracht hatten. Die erste Massenentführung, die international Schlagzeilen machte, war die von 276 Schülerinnen durch die Extremistengruppe Boko Haram im Jahr 2014.
(dpa)
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