Besuche wieder möglich: Warteschlangen vor Wiener Justizanstalt Josefstadt

Nach der Wiederaufnahme von Besuchsmöglichkeiten in den Justizanstalten (JA), die coronabedingt in den vergangenen Wochen ausgesetzt waren, haben sich am Montagvormittag vor der JA Wien-Josefstadt Warteschlangen gebildet. Um 9.20 Uhr war der Bereich vor der Sicherheitsschleuse im Landesgericht für Strafsachen überfüllt, die Häftlingsbesucher passieren müssen, bevor sie in die JA gelassen werden.
Warteschlange reichte bis zur Landesgerichtsstraße
Die Warteschlange erstreckte sich phasenweise über den Parkplatz vor dem Gerichts- und Anstaltsgebäude bis hin zur Landesgerichtsstraße. Die Angehörigen, die ihre inhaftierten Verwandten sehen wollten, nachdem das wochenlang nicht erlaubt war, verhielten sich großteils diszipliniert. Auch beim Security-Check gab es trotz der zeitlichen Verzögerungen weitgehend keine Schwierigkeiten. Nach erfolgter Durchsuchung auf verdächtige Gegenstände wurde bei jedem Besucher noch Fieber gemessen, ehe er den Weg Richtung JA fortsetzen durfte.
Visiten im Gefängnis müssen angemeldet werden
Nicht alle Besuchswilligen hatten sich allerdings an die Vorgabe des Justizministeriums gehalten und ihre Visite angemeldet. Um die Gefahr einer Einschleppung von SARS-CoV-2 in die Gefängnisse hintanzuhalten, dürfen Insassen vorerst nur eine erwachsene Person pro Woche empfangen. Eine telefonische Voranmeldung ist erforderlich. Ein minderjähriges Kind ist als Begleitung zulässig. Im Besuchsbereich sind MNS-Masken zu tragen, die Besuchsbereiche wurden im Vorfeld außerdem mit Plexiglasscheiben ausgestattet.
"Habe nicht telefoniert, wieso?", zeigte sich ein junger Mann in der Warteschlange gegenüber der APA nicht über die notwendige Voranmeldung informiert. Auch andere Personen wussten nicht Bescheid - so stellte sich eine mehrköpfige Familie an, um dem inhaftierten Sohn einen Besuch abzustatten.
Justizanstalt Josefstadt: Besucher wurden theoretisch informiert
"Ich habe meinen Klienten gesagt, dass sie nicht gleich am ersten Tag besuchen gehen sollen. Und die wissen auch, dass derzeit nur einer rein darf", meinte der viel beschäftigte Strafverteidiger Alexander Philipp, der mehrere Mandanten in der JA Josefstadt betreut. Die Einschränkungen bei den Besuchen hätten sich aber mit Sicherheit noch nicht allgemein herumgesprochen, vermutete Philipp im Gespräch mit der APA.
(apa/Red)
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