Götzis (ver) Im Zuge der „Projekte der Hoffnung 2012“ stattete die Alternativ Nobelpreisträgerin Ruth Manorama aus Indien kürzlich den Schülern des BORG Götzis einen Besuch ab.
Die indische Frauenrechtlerin Dr. Ruth Manorama erhielt im Dezember 2006 in Stockholm den Alternativen Nobelpreis. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich für Frauenrechte und die Existenzrechte der Slumbewohner in ihrer Heimat ein. Besonders den “Dalits”, den “Unberührbaren”, gilt ihr Einsatz.
Obwohl die kastenbedingte Diskriminierung durch die indische Verfassung verboten ist, würden die entsprechenden Gesetze nur unzureichend umgesetzt, so Manorama in ihrem Vortrag. Die “Dalits” seien noch immer die Ärmsten der Armen und gesellschaftlich ausgegrenzt. Die Frauen seien zusätzlich gegenüber den Männern benachteiligt. Die Alternativ Nobelpreisträgerin fordert vor allem, dass die Dalit-Frauen in den Slums Hilfe bekommen. Sie unterstützt die Frauen darin, ihre Rechte einzufordern und sich gegen Gewalt und Diskriminierung zu wehren. Auch das Recht auf Wohnung und der Schutz vor Vertreibung aus den Slums spiele laut Manorama eine große Rolle. BORG Direktor Thomas Rothmund hieß neben Organisator Jose Oberhauser und Landesorganisatorin Marielle Manahl natürlich auch die Referentin und Frauenrechtlerin herzlich willkommen. Nach einem Filmbeitrag über das Leben von Ruth Manorama, beeindruckte der Gast aus Indien die Gymnasiasten mit einem Vortrag über die Geschichte „Unberührbaren“ und die Bräuche und Rituale, die es heute noch zu befolgen gilt.
Die Schüler wurden im Vorfeld von Dr. Margit Schönherr-Hofer im Wahlpflichtfach Geschichte und Geografie auf den prominenten Besuch vorbereitet und hatten im Anschluss an den Vortrag die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich an der Diskussion zu beteiligen.
Infobox:
Der Alternative Nobelpreis gilt international als wichtigste Auszeichnung für nachhaltiges Denken und Handeln. Die Probleme mögen zunehmen – doch auch die kreativen Kräfte des Wandels wachsen. Und aus der Sicht der Pioniere ist jeder aufgerufen, nach weiteren zu suchen: Die Zukunft ist offen und voller Möglichkeiten.
Infos zum Indischen Kastensystem:
Einer der Hauptmerkmale der indischen Gesellschaft ist bis heute das Kastensystem. Jeder Inder wird in eine Kaste hineingeboren. Ganz unten in der „Pyramide“ sind die „Unberührbaren“, die heute „Dalits“ genannt werden. Sie wohnen am Rand der Dörfer und müssen niedrige Arbeiten verrichten. Obwohl die Diskriminierung dieser Schicht seit 1948 verboten ist, bestimmt das Kastensystem bis heute den Alltag. Jeder steht in einer klar umrissenen Ordnung. Geheiratet wird nur innerhalb einer Kaste. Übertretungen werden streng geahndet.
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