“Tiertransporte müssen eigentlich nicht mehr sein,” ist Christoph Egger, Chef der Metzgerei Broger, überzeugt. In den “VN” pflichtet er Dieter Steinacher von den “Friends of Nüziders” bei, der sagt: “Man kann Tiertransporte verhindern, wenn man den Willen zeigt.” Allerdings seien alle gefordert, auch der Konsument. Dieser könne sich aber nur entscheiden, wenn die Herkunft des Fleisches einfach zu erkennen sei. Das ist aber oftmals gar nicht so einfach.
Herkunft oft nicht nachvollziehbar
Die gängigen Kennzeichen bei verpackten Lebensmitteln zeigen oft nur den Betrieb an, in dem das Fleisch zuletzt bearbeitet wurde. Einen Rückschluss auf Geburts-, Aufzuchts-, oder Schlachtort des Fleisches lässt sich daraus oft nicht herleiten. Andere Herkunftskennzeichen, wie sie sich Einelhändler oft selbst erteilen, sind nicht reguliert und dienen oft nur dem Marketing.
Noch schwieriger wird es bei Thekenware. Hier gilt überhaupt keine Kennzeichnungspflicht, der Kunde muss selbst aktiv werden und den Verkäufer nach der Fleischherkunft fragen und diesem dann auch vertrauen können. “Uns wäre geholfen, wenn die Kennzeichnung auch für Thekenfleisch gilt,” sagt deshalb Bernhard Zainer von der Lebensmittelkontrolle im Land.
Kennzeichnung wie bei Eiern
Noch weniger Kontrolle über die Herkunft des Fleisches haben die Konsumenten, wenn sie ins Restaurant gehen. Woher der Gastronom das von ihm verarbeitete Fleisch bezieht, kann am Tisch nicht nachvollzogen werden. Oftmals werde auch hier nur auf den Preis und nicht auf Herkunft und Haltung geachtet, monieren Kritiker.
Diese Erkenntnis setzte sich auch bei einer Posiumsdiskussion des “ORF” am Donnerstag durch: Die Teilnehmer aus Politik, Landwirtschaft, Veterinär- und Tierschützerseite stellten dem Handel und weiten Teilen der Gastronomie ein verheerendes Zeugnis aus. Fazit hier: Es muss für den Endverbraucher auf den ersten Blick erkennbar sein, woher das Fleisch kommt. Als Vorbild könne hier die Kennzeichnung von Hühnereiern herangezogen werden.
(red)
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