Zur Ertragssituation machte das Familienunternehmen traditionell keine Angaben. Blum sprach von einem “relativ vernünftigen Ende” des vergangenen Wirtschaftsjahres. Die westeuropäischen Märkte hätten sich sehr gut entwickelt, ebenso die EU-Mitgliedsstaaten in Osteuropa. “Spürbare Einbußen mussten wir in Russland und der Ukraine hinnehmen”, führte Blum aus. Einen Wermutstropfen stellte auch der südamerikanische Raum dar, “dort hat sich die Lage ganz klar verschlechtert”. Die Umsätze hätten stagniert. Der starke Dollar und die gute Konjunktur in Nordamerika hätten aber geholfen, die Situation in den lateinamerikanischen Ländern auszugleichen. Gut laufe auch das Geschäft auf den asiatisch-südpazifischen Märkten. 50 Prozent seines Umsatzes hat Blum 2014/15 im EU-Raum generiert, 15 Prozent in den USA.
Die Kurzfristigkeit beim Auftragseingang stelle das Unternehmen nach wie vor vor große Herausforderungen. Man müsse eine sehr hohe Flexibilität in der Planung und in den Produktionsabteilungen an den Tag legen, sagte Blum.
Investitionen
An Investitionen tätigte der Beschlägehersteller im vergangenen Wirtschaftsjahr insgesamt 171,5 Mio. Euro, den Großteil davon (122,8 Mio. Euro) in Vorarlberg. So wird etwa im August im Werk 2 in Höchst ein neues Hochregallager mit 8.000 Stellplätzen in Betrieb genommen. Beim Werk 4 in Bregenz sei mit der Erweiterung des Produktionsgebäudes und des Hochregallagers begonnen worden, man liege im Plan, sagte Blum. Bezugsfertig sollen die Gebäude im Herbst 2016 sein, die Investitionskosten belaufen sich auf 28 Mio. Euro. In Polen wurde 2014/15 die Produktionsfläche um 8.000 Quadratmeter aufgestockt. In China befinde sich ein neues Zentrallager (20.000 Quadratmeter) im Bau, die Fertigstellung wird mit Februar 2016 erwartet.
“Vorsichtiger Optimismus”
Eine Prognose für 2015/16 sei nicht einfach, “wir gehen mit vorsichtigem Optimismus in das Wirtschaftsjahr”, sagte der Blum-Chef. Mit dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und der Griechenland-Krise gebe es “doch einige Unsicherheiten”. Eine weiterhin positive Entwicklung erwartete der Manager in Nordamerika, der asiatische Markt werde sich allerdings abschwächen. Riskant sah er die Berg- und Talfahrt der chinesischen Aktienkurse. “Wenn diese Spekulationsblase platzt, hat das sicher auch große Auswirkungen auf die EU”, betonte Blum. Schließlich sei China in den vergangenen Jahren ein Wachstumsmotor auch für die europäischen Länder gewesen.
Der Mitarbeiterstand der Blum-Gruppe stieg im Geschäftsjahr 2014/15 um 251 auf 6.608 an. In Vorarlberg, wo 5.012 Personen beschäftigt waren, kamen 165 Mitarbeiter dazu. Mit 1. September 2015 werden bei dem Beschlägehersteller insgesamt 298 Lehrlinge (284 in Österreich, 14 in den USA) in Ausbildung stehen. Ihre berufliche Qualifikation werden sie in der neuen Lehrwerkstätte in Dornbirn erhalten, die doppelt so groß ist wie bisher. (APA)
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