Beschäftigte in Österreich zunehmend unzufrieden im Job

Auffallend sei ein geringer Wille zum Jobwechsel - dieses Veränderungsbestreben betreffe nur 20 Prozent der Befragten - bei gleichzeitig schwach ausgeprägter emotionaler Bindung. "Nur neun Prozent sind mit Hand, Herz und Verstand bei der Sache - einer der niedrigsten Werte in Europa", so Gallup. Dabei würden die Chancen für einen Jobwechsel durchaus als gut betrachtet. 64 Prozent der hierzulande Befragten gaben an, dass es eine gute Zeit sei, einen neuen Job zu finden.
Teuerung, Gesundheitssystem und Korruption belasten Beschäftigte
Mit 46 Prozent zufriedenen und zuversichtlich in die Zukunft blickenden Beschäftigten belegt Österreich im europäischen Vergleich Platz 20. In der Schweiz ist die Lebenszufriedenheit in diesem Jahr weltweit am stärksten eingebrochen, die Eidgenossen liegen mit 45 Prozent auf dem Niveau von Deutschland. Top bei der Zufriedenheit ist Finnland vor Island, Dänemark und Schweden.
"Unsere Daten zeigen: Steigende Lebenshaltungskosten, schwindendes Vertrauen in die Politik und Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung belasten die Stimmung. Hinzu kommen größere Unzufriedenheit mit bezahlbarem Wohnraum und der Qualität der Gesundheitsversorgung sowie wachsende Wahrnehmung von Korruption", so Gallup-Analyst Marco Nink zur Situation in Österreich. Die gute Nachricht sei: Der Lebensstandard in Österreich sei weiterhin sehr hoch, "und das Niveau an erlebter Wut, Einsamkeit und Traurigkeit bleibt gering".
Die geringe emotionale Bindung an den Job sei für Österreich jedenfalls sehr teuer. Es würden Kosten aufgrund von Produktivitätseinbußen in Summe von rund 51,7 Mrd. Euro jährlich anfallen, was rund elf Prozent der Wirtschaftsleistung entsprechen würde, rechnete Nink vor mit Verweis auf den Gallup State of the Global Workplace 2025. Für den Bericht wurden in 149 Ländern 227.347 Beschäftigte befragt.
(APA/Red.)
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