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Bergrettung kann sich sehen lassen

Dekan Peter Haas segnete das neue Einsatzfahrzeug der Bergrettung Schruns/Tschagguns.
Dekan Peter Haas segnete das neue Einsatzfahrzeug der Bergrettung Schruns/Tschagguns. ©Alexander Stoiser
Tschagguns (sto). Was sind die Aufgaben einer Bergrettungsortsstelle? Wie ist sie organisiert und welche Hilfsmittel stehen zur Verfügung? Was muss ein Bergrettungsmitglied alles können? Über diese und ähnliche Fragen konnte sich jeder, der sich für das alpine Rettungswesen interessiert, am 4.
Tag der Bergrettung

Mai beim Tag der Bergrettung in Tschagguns umfassend informieren.

Grund für diesen Tag der offenen Tür war die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges für die Ortsstelle Schruns/Tschagguns. Wobei – neu ist das Fahrzeug ja bei weitem nicht! Es handelt sich um einen 25 Jahre alten Pinzgauer, der von einer Ortsstelle im kleinen Walsertal angekauft wurde.

Nach den Gründen für diesen ungewöhnlichen Kauf befragt, sagte Ortsstellenleiter Rupert Pfefferkorn: „Wir haben uns umgesehen, welches Neufahrzeug für uns in Frage käme, haben aber nichts gefunden, das finanziell tragbar war und für unsere Einsatzzwecke geeignet ist. Mit viel Eigenleistung haben wir den Pinzgauer vom Rost befreit, teilweise neu lackiert und gewartet. Er wird uns mit relativ geringem finanziellem Aufwand noch lange Freude bereiten,” so Pfefferkorn.

Im Rahmen des Festaktes segnete Dekan Haas das Fahrzeug und sprach als Wunsch aus, dass die Bergrettungsleute vor allem immer wieder gut von ihren Einsätzen nach Hause kommen mögen. Bürgermeister Herbert Bitschnau bedankte sich in seiner Festansprache bei den Ortsstellenmitgliedern. „Wir haben mit der Bergrettung Schruns/Tschagguns ein Rundum-Sorglos-Paket. Nicht nur die professionelle Abwicklung der Einsätze und der sonstigen Aufgaben wie z.B. Felsräumungsarbeiten, sind für eine Tourismusgemeinde von hoher Wichtigkeit. Auch das die Bergrettung ihr Fahrzeug ohne öffentliche Mittel selber finanziert hat, ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit,” so das Gemeindeoberhaupt.

Für die Besucher wurde einiges geboten. Neben einer vorzüglichen Bewirtung und musikalische Unterhaltung durch das „Platzhirschtrio”, wurde für Kinder ein Kletterturm, eine Hüpfburg und ein Schminkzelt bereitgestellt. Highlight waren sicher die Landung des Polizeihubschraubers „Libelle” und des Rettungshubschraubers „Christophorus 8″ kurz vor Mittag, die dann den restlichen Tag für Besichtigungen zur Verfügung standen. Die Drehleiter Montafon wurde aufgestellt, um den Besuchern ein sportliches Programm zu bieten. An der Drehleiter wurden Seile angebracht. So gesichert konnten große und kleine Kletterer Bierkisten aufeinanderstapeln. Dies wurde fleißig in Anspruch genommen, schließlich winkt für den höchsten Turm ein Essensgutschein im Berggasthof Grabs.

Interessant war auch die Ausstellung „Bergrettung einst und jetzt” in den Räumlichkeiten der Ortsstelle. Von den Anfängen des Alpinismus und des alpinen Rettungswesens bis zu den modernsten Bergehilfen wurde von Kleidung und Ausrüstung bis zu Sanitätsmaterial eine umfangreiche Leistungsschau geboten. „Früher wurden viele Bergungen durchgeführt, die Versorgung des Patienten war jedoch sehr rudimentär”, so Ortsstellenarzt Dr.Alois Tschofen. „Dahingehend hat sich sehr viel geändert. Nicht nur materialmäßig, vor allem auf die Ausbildung der Bergrettungsmitglieder wird heute großes Augenmerk gerichtet. Eine umfangreiche Sanitätsausbildung ist heute ein fixer Bestandteil von Grundausbildung und Weiterbildung bei der Bergrettung”, so Tschofen weiter.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Veranstaltung, nicht zuletzt dank des guten Wetters, ein tolle Präsentation durch die Bergrettung war. „ Feuerwehr oder Rettung sieht man ja öfters live im Einsatz. Es war toll, einmal hinter die Kulissen der Bergrettung blicken zu können. Zu sehen wie hoch der Aufwand ist und wie wichtig die persönliche Leistung des Faktors Mensch bei einer alpinen Rettung ist”, brachte es ein Besucher auf den Punkt.

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